Viele Menschen fragen sich im Laufe des Lebens, ob und welche Versicherung sich zur privaten Altersvorsorge oder zur finanziellen Absicherung von Angehörigen eignet; spätestens, wenn Partner oder Kinder hinzugekommen sind. Das Angebot ist gleichermaßen groß wie verwirrend: Rentenversicherung, kapitalbildende oder fondsgebundene Lebensversicherung oder doch besser eine Risikolebensversicherung? Welche passt am besten? Wichtig bei Ihrer Wahl ist vor allem, dass Sie sich für das Vorsorgeprodukt entscheiden, das Ihren persönlichen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten am besten entspricht. Für alle, die sich einen raschen Überblick verschaffen wollen, beleuchten wir hier zum leichten Verständnis die Vor- und Nachteile der Lebensversicherung und die verschiedenen Varianten zur Altersvorsorge und Hinterbliebenenschutz.
Die verschiedenen Arten von Lebensversicherungen
Lebensversicherungen dienen grundsätzlich dem finanziellen Schutz der begünstigten Person/en. Dabei können sie zum finanziellen Schutz der Familie im Todesfall der versicherten Person, aber auch zur privaten Altersvorsorge beispielsweise in Form einer Einmalzahlung oder monatlichen Rente dienen.
Man unterscheidet grob zwischen der gemischten Lebensversicherung – dazu gehören Kapitallebensversicherungen sowie fonds- oder indexgebundene Lebensversicherungen, die im Erlebens- und Todesfall auszahlen – und der reinen Todesfallversicherung, mit der Risikolebensversicherung als wichtigsten Art.
Im Folgenden zeigen wir die wichtigsten Lebensversicherungsarten auf, erklären kurz, was diese kennzeichnet und welche Vorteile und Nachteile diese mit sich bringen. Interessierte finden damit zum Einstieg in die Materie eine Übersicht, womit es jedoch natürlich nicht getan ist.
Wer einen angemessenen finanziellen Schutz zur eigenen Altersvorsorge oder für die Angehörigen über die nächsten Jahre oder Jahrzehnte aufbauen möchte, sollte die persönliche Situation und Zukunftsplanung genau betrachten und sich detailliert und ausgiebig informieren oder beraten lassen.
Klassische Kapitallebensversicherung: Definition sowie Vor- und Nachteile
Die kapitalbildende Lebensversicherung kombiniert die eigene Altersvorsorge mit der finanziellen Absicherung von Angehörigen. Demnach wird die Versicherungssumme entweder im Todesfall des Versicherten der/dem vertraglich bestimmten Bezugsberechtigten oder nach Vertragsablauf, also noch zu Lebzeiten des Versicherungsnehmers, ausgezahlt.
Bei einer Kapitallebensversicherung investieren Versicherer die Beiträge meist in festverzinsliche Wertpapiere und Immobilien. Zum Vertragsende setzt sich das ausgezahlte Kapital aus den während der Laufzeit gezahlten Beiträgen zuzüglich Zinsen und erwirtschafteten Leistungen aus der Überschussbeteiligung zusammen.
Vorteile der kapitalbildenden Lebensversicherung
- gilt als sichere Geldanlage
- bietet hohe Sicherheit als Altersvorsorge durch garantierte Leistungen
- enthält Absicherung von Hinterbliebenen
Nachteile der kapitalbildenden Lebensversicherung
- bietet nur niedrige Rendite
- Mindestverzinsung und Überschussbeteiligung sinken seit Jahren
- erfordert je nach Todesfallrisiko eine Gesundheitsprüfung
- lange Vertragslaufzeiten und Bindung an den Versicherer
- unflexibel bei veränderten Lebensumständen
Fondsgebundene Lebensversicherung: Definition sowie Vor- und Nachteile
Die fondsgebundene Lebensversicherung ist eine Verknüpfung einer Fondsanlage mit einer Todesfallversicherung. Sie verbindet folglich eine Kapitalanlage mit der Absicherung von Angehörigen. Im Gegensatz zur kapitalbildenden Lebensversicherung legen Versicherer hierbei die Beiträge in verschiedene Fonds wie Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds an. Das Anlagerisiko trägt jedoch allein der Versicherungsnehmer.
Am Ende der Vertragslaufzeit erhält der Kunde den Wert der vorhandenen Kapitalanlage ausbezahlt. Bei guter Marktlage steht ein Gewinn an. Möglich ist jedoch auch das Gegenteil: Steht es zum Vertragsende schlecht um die Anlage, droht finanzieller Verlust.
Vorteile der fondsgebundenen Lebensversicherung
- gleichbleibende Beiträge
- bietet höhere Renditechancen als eine klassische Lebensversicherung
- Wahlmöglichkeit zwischen Aktien-, Renten- und Immobilienfonds
- Wechselmöglichkeit des Fonds während Vertragslaufzeit, oft gegen Aufpreis
Nachteile der fondsgebundenen Lebensversicherung

Welche Art der Lebensversicherung sich lohnt, hängt von den individuellen Zielen und Bedürfnissen der Versicherten ab – Informieren Sie sich oder lassen Sie sich deshalb ausgiebig beraten, welche Variante am besten zu Ihnen passt
Risikolebensversicherung: Definition sowie Vor- und Nachteile
Bei der Risikolebensversicherung, kurz Risiko LV genannt, wird ausschließlich das Risiko des Todesfalls – also des eigenen oder einer anderen Person – abgesichert. Eine Risiko LV dient damit nicht zu Lebzeiten dem Versicherten selbst, sondern der finanziellen Existenzsicherung der Familie oder anderer Hinterbliebenen.
Nach dem Tod des Versicherten zahlt der Versicherer die bei Abschluss vertraglich festgelegte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen oder eine andere im Vertrag genannte Person aus. Damit lässt sich zum Beispiel eine Darlehensrückzahlung oder die Ausbildung der Kinder absichern.
Vorteile der Risikolebensversicherung
- erschwinglich durch niedrige Beiträge
- schützt Angehörige durch hohe Todesfallleistung gut ab
- Beiträge sind als Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzfähig
- bei Bedarf nachträglich anpassbarer Versicherungsschutz
- zusätzliche Kapitalanlage zur Altersvorsorge ist bei Bedarf frei wählbar
1. Mit unserer Risikolebensversicherung können Sie sich auf garantierte Beiträge verlassen. 2. Mit unserer optionalen Unfalltod Zusatzversicherung erhöht sich die Auszahlungssumme um 50 Prozent in der Klassik Variante und 100 Prozent in der Premium Variante.
Nachteile der Risikolebensversicherung
- erfordert Gesundheitsprüfung
- eignet sich nicht für die eigene Altersvorsorge
- höhere Beiträge für Personen mit Vorerkrankung oder ungesundem Lebensstil, zum Beispiel Raucher
Private Rentenversicherung: Definition sowie Vor- und Nachteile
Da viele Verbraucher damit rechnen müssen, dass ihre gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten, kann sich eine private Rentenversicherung lohnen.
Die klassische Rentenversicherung ist eine Variante der privaten Altersvorsorge. Dabei wird das über die Jahre angesparte Kapital zum Renteneintritt wahlweise komplett oder in Form einer lebenslangen Rente ausgezahlt. Das gesparte Kapital setzt sich dann wie folgt zusammen: eingezahlte Beiträge, garantierter Zinssatz und erwirtschaftete Überschüsse des Versicherungsunternehmens.
Nachgehakt: Wie unterscheiden sich Rentenversicherung und Lebensversicherung?Mit einer privaten Lebensversicherung sorgen Sie für Ihren Rentenbeginn vor und sichern gleichzeitig Ihre Angehörigen finanziell ab. Im Gegensatz dazu dient eine Rentenversicherung in Form einer garantierten lebenslangen Privatrente vorwiegend der eigenen Altersvorsorge, also nur Ihnen selbst als versicherten Person. Eine Versorgung der Hinterbliebenen ist hier nicht von vorneherein inbegriffen, sondern muss bei Bedarf gesondert vereinbart werden.
Vorteile der privaten Rentenversicherung
- sichere Geldanlage
- erfordert keine Gesundheitsprüfung
- bietet mehr Sicherheit im Alter durch garantierte lebenslange Rente
- ermöglicht auch einmalige Komplettauszahlung mit Renteneintritt
Nachteile der privaten Rentenversicherung
- bietet relativ niedrige Rendite
- unflexibel, da sehr lange Vertragslaufzeit und Bindung an den Versicherer
- meist keine Absicherung der Hinterbliebenen integriert
- keine staatliche finanzielle Förderung
Den richtigen Versicherer für die Altersvorsorge und zur Absicherung der Liebsten an der Seite zu haben, ist Vertrauenssache.