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Während sie bis vor Kurzem noch recht exotisch waren, tummeln sich heute immer mehr chinesische Automarken auf Deutschlands Straßen. Auch chinesische Elektroautos sieht man häufiger. Auf dem deutschen Markt sind MG Motor, BYD, NIO, ELARIS oder ORA sind die erfolgreichsten E-Autohersteller aus dem „Reich der Mitte“. Sie möchten künftig elektrisch fahren und fragen sich, ob sich der Kauf eines E-Autos aus China lohnt? Dann lesen Sie weiter – wir haben E-Autos chinesischer Hersteller in puncto Preis, Sicherheit und Qualität unter die Lupe genommen.

Chinesische E-Autos: Günstiger als andere Hersteller?
Wenn es um die Vorteile chinesischer Elektroautos geht, denken viele zuerst an den Preis. Und tatsächlich sind chinesische E-Autos per se günstiger als vergleichbare Modelle etablierter Hersteller. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In China sind die Produktionskosten für E-Autos und Batterien um ein Vielfaches niedriger als in Europa oder den USA.
Ob und wie viel Sie konkret sparen können, wenn Sie ein E-Auto aus China in Deutschland kaufen, ist schwer zu sagen. Unbedingt sollten Sie deshalb die Kosten ähnlicher Modelle miteinander vergleichen und andere Merkmale wie zum Beispiel die Reichweite oder Ausstattung mit einbeziehen.
Allerdings sollten Sie auch bedenken, dass chinesische Elektroautos in Europa nicht selten das Doppelte kosten können als im Herstellungsland China. Zum Beispiel erhöhen zusätzliche Transport- und Logistikkosten, aufwändige Zulassungsverfahren sowie auch Zölle und Steuern den Endpreis in Deutschland.
So kostete zum Beispiel das 2024er Modell des Elektro-Crossover „BYD Atto 3“ in China ab 16.080 USD (umgerechnet etwa 14.200 Euro), die auf Europa abgestimmte Version als Atto 3 Comfort in Deutschland hingegen mindestens 37.990 Euro.
Was kosten chinesische E-Autos?
Nachfolgend haben wir einige Preise chinesischer E-Autos exemplarisch aufgelistet. Bitte beachten Sie, dass es sich um Circa-Preise handelt, die je nach Ausstattung variieren. Die Preise beziehen sich auf den Stand Mai 2025:
- BYD Dolphin Elektro Kleinwagen: ab ca. 32.990 € | günstig mit viel Inklusiv-Ausstattung
- MG4 Electric: ab 34.990 € | in Deutschland das beliebteste chinesische E-Auto
- Nio ET5 Touring Elektro Kombi: ab ca. 47.500 € | „German Design Award 2023“ Preisträger
- Nio EL7 Premium Elektro SUV: ab ca. 85.900 €| hohe Reichweite und luxuriöse Ausstattung
Lese-Tipp:
Beim Kauf eines E-Autos sollten Sie nicht nur den Anschaffungspreis beachten, sondern auch die laufenden Kosten eines E-Autos sowie die Kosten für das Laden des E-Autos
Günstige Autoversicherung gesucht?
Elektroautos aus China: Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Minderwertige Qualität und keine allzu hohen Sicherheitsstandards? Von wegen! Dieses Vorurteil über chinesische Produkte im Allgemeinen bestätigen E-Autos aus China ganz und gar nicht. Das genaue Gegenteil zeigt sich beim Ergebnis des Euro NCAP-Crashtest 2024. Insgesamt 38 Automodelle wurden dabei auf ihre Sicherheit geprüft – zehn davon stammen von Herstellern aus China.
Von allen getesteten Fahrzeugen erhielten 27 Modelle die Bestwertung von 5 Sternen. Ganz vorn als bestes SUV landete dabei der kleine elektrische „Zeekr X“ aus China mit fünf Sternen.
Auch andere E-Autos chinesischer Hersteller punkten in Sachen Sicherheit. Ebenfalls fünf Sterne erhielten die luxuriöse Elektro-Limousine „Zeekr 001“, der Elektro-SUV „Nio EL6“, der Plug-in-Hybrid Mittelklasse-SUV „MG HS“ oder der Elektro-SUV „Xpeng G6“, um nur einige zu nennen.
Minderwertige Qualität und keine allzu hohen Sicherheitsstandards? Von wegen! Das Vorurteil über chinesische Produkte bestätigen E-Autos aus China nicht. Im Gegenteil: Der „Wey Coffee 01“ sowie der „Ora Funky Cat“ erhielten beim NCAP-Crashtest jeweils fünf Sterne und schnitten als bestes SUV bzw. bester Kompaktwagen ab.
Auch andere E-Autos chinesischer Hersteller punkten in Sachen Sicherheit. Der „Atto 3“ von BYD und der „MG 4 Electric“ erhielten ebenfalls fünf Sterne.
Gut zu wissen: spannende Zahlen zu E-Autos aus China
China verkauft doppelt so viele reine E-Autos wie Europa und die USA zusammen. 40,9 Prozent der aus dem Ausland nach Deutschland importierten E-Autos kamen im ersten Quartal 2024 aus China. Ein beachtlicher Anstieg, denn 2023 lag die Importquote aus China 2023 noch bei 29 Prozent – Im Jahr 2020 sogar noch unter acht Prozent. Nach der Einführung hoher EU-Zölle im Herbst 2024 sank die Importquote jedoch enorm und es bleibt abzuwarten, wie sich Chinas Anteil an neuen E-Autos in Deutschland im Jahr 2025 entwickeln wird.
Beim Betrachten der Quote ist zu beachten, dass nicht alle E-Fahrzeuge von chinesischen Herstellern stammen. Die hohe Zahl kommt dadurch zustande, dass viele hiesige Autobauer ihre Autos in China produzieren lassen und dann nach Deutschland importieren.
Zwar liegt der Anteil echter chinesischer Automarken weiterhin knapp unter einem Drittel aller aus China importierten Elektroautos, wächst aber langfristig spürbar. Prognosen zufolge wird China bei E-Autos auch weiterhin die Nase vorn haben – nicht nur wegen der günstigeren Produktionskosten, sondern da China auch an der Quelle sitzt, was wichtige Rohstoffe und Teile für die E-Auto-Produktion betrifft.
Verarbeitung und Bedienbarkeit chinesischer Elektroautos
Was die Sicherheitsstandards der E-Autos angeht, müssen sich chinesische Hersteller alles andere als verstecken. Bei der Verarbeitung und Bedienbarkeit sieht es da schon etwas anders aus: Meist werden günstige Materialien, zum Beispiel Plastik, verwendet. Die Bedienbarkeit – zum Beispiel der Touch Displays – ist oft kompliziert, teilweise mit merkwürdigen Übersetzungen, die nicht selten Verwirrung stiften.
Allerdings treffen diese Aussagen keineswegs pauschal auf alle E-Autos aus China zu – hier sollten Sie sich, wenn Sie sich für ein bestimmtes Modell interessieren – die Testberichte genau anschauen. Zum Beispiel über die Autotest-Schnellsuche des ADAC.
Chinesische Automarken: Innovative Vertriebswege und Servicelösungen
Es gibt immer mehr chinesische Autos auf deutschen Straßen, ob nun Verbrenner oder E-Autos. Dabei setzen die Hersteller aus China auch auf interessante neue Vertriebs- oder Servicelösungen und erhöhen so den Innovations- und Preisdruck auf die hiesigen etablierten Autohersteller.
Nio zum Beispiel führte Ende 2023 exklusiv für ihre E-Automodelle ein Batterietauschkonzept in Deutschland ein – damit sind lange Ladezeiten passé. An automatisierten Servicestationen, sogenannten Power Swap Stationen, kann die leere Batterie des Nios einfach binnen fünf Minuten gegen eine volle ausgetauscht werden. Bis Ende 2026 strebt Nio den Bau von 60 Stationen entlang der Autobahnachsen A3, A5, A8, A9 an – und das Netz soll weiter wachsen.
Ein anderes Beispiel ist der Hersteller XPeng, der einen digitalen Kaufprozess mit erlebbaren City-Stores und einem stark kundenzentrierten Wartungskonzept kombiniert: Während der komplette Konfigurations- und Bestellprozess über die Website bzw. App läuft, können Interessierte das Auto in Showrooms in sechs deutschen Großstädten live erleben und Probe fahren. Kunden kommen zudem in den Genuss des mobilen „Service to Go“: XPeng-Techniker kommen nach Hause oder zum Arbeitsplatz, wo vor Ort 80 Prozent der üblichen Wartungs- und Reparaturarbeiten erledigt werden. Ein Serviceversprechen, mit dem der chinesische Hersteller im deutschen Wettbewerb herausragt.
Auch Möglichkeiten, die durch den Rückzug deutscher Autobauer entstehen, wollen chinesische Hersteller für sich nutzen – allen voran das Kleinwagengeschäft. Da Mercedes, BMW und Audi sich aus diesem Segment stark zurückziehen, springen chinesische Hersteller – oft in Joint-Ventures mit westlichen E-Autoherstellern – ein und setzen auf preiswerte Elektro-Kleinstwagen für Europa. So stehen Hersteller wie BYD, Leapmotor (in Koop. mit Stellantis), XEV oder JAC (in Koop. mit VW) schon bereit, diese Chance zu nutzen.
Ein Wechsel kann sich lohnen
Diese chinesischen Elektroautos gibt es in Deutschland
In der Übersicht sehen Sie, welche E-Auto-Hersteller aus China es bereits gibt und ob die Autos schon in Deutschland verfügbar sind:

Chinesische Elektroautos: Fazit
Die Importquote chinesischer Elektroautos nach Deutschland ist entsprechend der Prognosen der vergangenen Jahre leicht, aber stetig gestiegen – dieser Trend wird sich wohl auch in Zukunft weiter fortsetzen. Schließlich können die chinesischen Hersteller neben vergleichsweise günstigen Preisen mit guten Sicherheitsstandards, solider Verarbeitung und cleveren, neuen Vertriebswegen punkten.
Noch dazu hat China gegenüber Autoherstellern aus anderen Ländern klare Wettbewerbsvorteile – nicht nur aufgrund der günstigen Produktionskosten, sondern auch aufgrund der schnellen Verfügbarkeit von Rohstoffen und Bauteilen. Kein Wunder also, dass E-Autos Made in China sich in Deutschland einer stetig wachsenden Beliebtheit erfreuen.
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