Lothar, Kyrill, Friederike oder Zoltan – dies sind Namen von schweren Unwettern, die in den letzten Jahren über Deutschland hinweggezogen sind. Und sie nehmen zu: Seit den 70er Jahren hat sich die Anzahl der Unwetter mehr als verdreifacht. Entsprechend steigt die Menge an Kfz-Schäden, die durch Stürme, Hagel und Überschwemmungen verursacht werden. Auch die Reparaturkosten in den Werkstätten sind gestiegen. Eine Kfz-Teilkasko kann hier helfen, Geld zu sparen. Lesen Sie weiter, wenn Sie zum Beispiel wissen möchten, welche Schäden zu Elementarschäden am Auto zählen, wann sich eine Teilkasko lohnt und welche Elementarschäden die Teilkasko abdeckt.
Elementarschaden – Was ist das?
Elementarschäden sind durch Naturgewalten entstandene Schäden – zum Beispiel an Gebäuden, Inventar oder Fahrzeugen. Verursacher für Elementarschäden sind somit Naturgefahren, die je nach geografischer Lage sehr unterschiedlich ausfallen können.
Was zählt zu den Elementarschäden?
An einigen Orten auf der Welt verursachen extreme Naturgewalten wie Erdbeben, Erdrutsche oder Vulkanausbrüche enorme Elementarschäden. In Deutschland zählen zum Beispiel Schäden, die durch Sturm, Hagel, Hochwasser oder Überschwemmungen (etwa durch Starkregen) verursacht werden, zu üblichen Elementarschäden. Je nach Höhenlage besteht auch ein gesteigertes Schadenrisiko durch Lawinen oder Schneedruck.
Hochwasser, Hagelschaden & Co.: Welche Elementarschäden deckt Teilkasko?
Hinterlässt ein Unwetter Spuren an einem Fahrzeug, kann das unter Umständen sehr teuer werden. Wer sein Auto gegen Elementarschäden durch Naturgefahren absichern möchte, um die Reparaturen nicht aus eigener Tasche zahlen zu müssen, findet bei einer Teilkaskoversicherung den optimalen Schutz.
Welche Elementarschäden und sonstige Schäden in welcher Höhe bei einer Teilkasko-Police abgedeckt sind, kann je nach Versicherer variieren – deshalb gilt es stets, verschiedene Anbieter zu vergleichen.
In der Regel deckt die Teilkasko Unwetterschäden wie diese ab:
- Schäden durch Hagel: Hagelschäden am Fahrzeug sind die Unwetterschäden, die am häufigsten vorkommen und unter die Leistungen der Teilkasko fallen.
- Schäden durch Überschwemmung: Bei Hochwasserschäden am Auto ist zu unterscheiden, wie der Schaden entstanden ist. Wenn das parkende Auto überschwemmt wird, bezahlt in der Regel die Teilkasko. Wurde das Fahrzeug hingegen trotz Hochwasserwarnung abgestellt, kann der Kfz-Versicherer die Leistung wegen Fahrlässigkeit kürzen.
- Schäden durch Lawinen, Dachlawinen oder Murgang: Wird ein Auto durch Lawinen oder Muren bzw. Erdrutsche beschädigt, springt die Teilkasko normalerweise ein.
- Schäden durch Blitzschlag: Blitzeinschläge ins Auto sind selten. Kommt es jedoch dazu, kann ein Elektronik- oder Reifenschaden entstehen – die Teilkasko deckt diese Schäden meist ab.
Was ist der Unterschied zwischen Lawinen, Dachlawinen und Muren?
Von Dachlawinen spricht man bei herabstürzenden Schneemassen von einem Gebäudedach. Bei Lawinen handelt es sich um Massen von Schnee, Eis oder Schlamm, die sich von Berghängen lösen und ins Tal rutschen. Abgänge von Steinen, Geröll, Schlamm oder ganzen Hängen werden hingegen als Muren bezeichnet.
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Sturmschaden am Auto: Welche Kaskoversicherung zahlt?
Unmittelbare Sturmschäden am Auto übernimmt die Teilkasko. Dazu zählen zum Beispiel Schäden am parkenden Fahrzeug, die durch vom Sturm abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume oder Verkehrsschilder verursacht wurden. Auch wenn während der Fahrt ein Baum auf das Auto stürzt, springt die Teilkasko ein.
Teilkaskoschaden: Welche Windstärke zählt?
Wann ist ein Sturm ein Sturm? Das ist eine der Fragen, die es bei einem Schaden zu klären gilt. Als Sturm gilt eine wetterbedingte Luftbewegung, wobei Autoversicherungen Sturmschäden am Kfz in der Regel ab Windstärke 8 übernehmen. Dies ist die Bezeichnung für „stürmischen Wind“ mit einer Windgeschwindigkeit von 62 bis 74 Kilometern pro Stunde.
In diesem Fall ist der Sturm nicht unmittelbar „schuld“ an dem Schaden, womit dieser nicht von der Teilkasko übernommen wird. Wer lediglich eine Kfz-Haftpflichtversicherung hat, muss die Reparaturkosten am eigenen Fahrzeug bei einem selbstverschuldeten Unfall in der Regel aus eigener Tasche zahlen.
Lese-Tipp:
Was eine Teilkasko und eine Vollkasko ausmacht und für welche Sie sich entscheiden sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber-Artikel Teil- oder Vollkasko: Welche Versicherung passt zu mir?
Schadenbilanzen offenbaren: Das Risiko für Elementarschäden steigt
Extreme Wetterlagen, die zu Elementarschäden führen, nahmen in den letzten Jahren immer weiter zu. Die Statistiken der vergangenen Jahrzehnte zeigen, bis auf vereinzelte Ausnahmejahre, eine stetige Zunahme der Elementarschäden und damit auch einen Anstieg der von Kfz-Versicherern gezahlten Schadensummen.
Im Jahr 2022 zum Beispiel verzeichneten die deutschen Kfz-Versicherer insgesamt 280.000 Schäden durch Naturgefahren in Höhe von 900 Millionen Euro. Der Schnitt über die Jahre davor lag bei rund 1,1 Milliarden Euro, womit 2022 für Kfz-Versicherer eigentlich ein leicht unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr war.
Dennoch brachte das Jahr „… seit 1984 den dritthöchsten Schadendurchschnitt für Sturm und Hagelschäden“, laut Dr. Jörg Schult, dem Leiter der Kraftfahrt-Statistik beim GDV. Im Folgejahr 2023 wiederum war die Schadenbilanz für Kfz-Versicherer mit rund 465.000 Kfz-Schäden in Höhe von 1,3 Milliarden Euro überdurchschnittlich hoch.
Dabei sorgten besonders die Sommermonate für ein erhöhtes Schadenaufkommen. Allein im August 2023 verursachten heftige Unwetter Kaskoschäden in Höhe von rund 550 Millionen Euro, was rund die Hälfte des Schadens des gesamten Jahres ausmachte.
Naturgefahrenprognose: Bedeutung für das Jahr 2024 und danach?
Verständlicherweise sind momentan keine zuverlässigen zukunftsgerichteten Aussagen möglich, wie viele und welche Art von Unwettern regional in Deutschland in diesem Jahr und in Zukunft niedergehen werden. Grundsätzlich rechnen Wetterexperten jedoch damit, dass sich der Trend der zunehmenden Extremwetter-Szenarien in Deutschland mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in 2024 und danach weiter fortsetzt.
Ein Grund für die pessimistische Prognose ist die intensive Wetter-, Sturm- , Regen- und Hochwasserentwicklung im Verlauf der Vorjahre. Zum anderen begünstigen immer höhere Temperaturen in den Sommermonaten einzelne schwere Unwetterereignisse. Im Hinblick auf die allgemeine Zunahme von Extremwetterlagen, wird folglich auch das Risiko für Elementarschäden tendenziell weiter steigen.
Elementarschäden richtig versichern: Wann lohnt sich eine Teilkasko?
Je nach Bundesland und Region können Hochwasser, Hagel, Starkregen oder Stürme ungleich stark auftreten. Somit ist es sinnvoll, den Teilkaskoschutz des eigenen Autos hinsichtlich der persönlichen Wohnlage und des dort bestehenden Unwetterrisikos zu prüfen.
Abgesehen von Elementarschäden, deckt die Teilkasko auch Schäden am eigenen Fahrzeug ab, die bei einem Wildunfall oder durch Tierbiss entstanden sind. Eine Teilkasko kann sich somit auch für alle lohnen, die mit dem Fahrzeug häufig auf Landstraßen, in ländlichen Gegenden oder in Orten unterwegs sind, in denen auch Marder ihr Unwesen treiben.
Auch der Wert des Autos und die finanzielle Lage spielen eine Rolle. Jede und jeder Einzelne kann selbst am besten abschätzen, ob sie oder er die Reparaturkosten nach einem Unwetterschaden am Fahrzeug aus eigener Tasche bezahlen kann oder ob eine Teilkaskoversicherung nicht vielleicht doch günstiger ist.
Lohnt sich die Teilkasko für mein Auto?
Allgemein gilt: Ist Ihr Auto nur ein paar Tausend Euro wert, lohnt sich bereits eine Teilkasko. Liegt der Wert Ihres Fahrzeugs unter 1.000 Euro, können Sie auf eine Kaskoversicherung verzichten – hier reicht eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Bei Neuwagen oder hochwertigeren Gebrauchtfahrzeugen hingegen empfiehlt sich eine Vollkaskoversicherung.
Der Jahresbeitrag der Kfz-Teilkaskoversicherung lag laut der aktuellen Auswertung von Statista im Jahr 2022 bei durchschnittlich 82 Euro. Zum Vergleich: Eine Hagelschaden-Reparatur kostet mittlerweile in etwa zwischen 500 und 5.000 Euro – die Kosten variieren unter anderem je nach Region, Fahrzeugmodell und Ausmaß des Schadens.
Ist ein hochwertiges Auto oder ein Wohnmobil von einem Hagelschaden betroffen, kann der Schaden auch mehr als 20.000 Euro kosten. Und sollte ein schwerer Ast bei einem Unwetter auf das Auto herabstürzen, ist auch ein Totalschaden nicht auszuschließen.
Fazit – Teilkasko lohnt sich trotz steigender Beiträge
Schon seit einigen Jahren sehen sich Kfz-Versicherte mit leicht erhöhten Beiträgen konfrontiert. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die Zunahme der Kfz-Schäden durch vermehrt auftretende Extremwetterereignisse ist dabei ebenfalls ein Grund. Auch die Inflation und immer teurere Ersatzteile, die Reparaturkosten ansteigen lassen, sorgen für höhere Beiträge bei den Kfz-Versicherungen.
Im Vergleich übersteigen die Reparaturkosten eines Elementarschadens am Auto für Selbstzahler den Jahresbeitrag einer Teilkaskoversicherung jedoch bei weitem. Außerdem: Wenn Sie Ihrer Kfz-Versicherung einen Sturmschaden melden, brauchen Sie keine Rückstufung in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse zu fürchten – bei der Teilkasko existieren grundsätzlich nämlich keine Schadenfreiheitsklassen. Folglich fahren Sie mit einer Kfz-Teilkasko auch trotz leicht steigender Beiträge in der Regel noch deutlich günstiger, als unverschuldete Schäden am Auto aus eigener Tasche zu zahlen.
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