Benzinpreis-Prognose 2024: Wie teuer wird das Tanken in diesem Jahr?

7 Min Wie entwickeln sich die Preise für Benzin und Diesel? Was beeinflusst die Preisentwicklung? So sieht der Trend an deutschen Zapfsäulen aus.

10.02.2024
Wibke Bierwald
7 Min

Der Tankrabatt ist bereits seit Herbst 2022 Geschichte und die im Jahr 2021 eingeführte CO₂-Abgabe wurde zum 1. Januar 2024 angehoben – mehr als geplant. Autofahrer in Deutschland müssen trotz Erhöhung der Entfernungspauschale beim Tanken stetig tiefer in die Tasche greifen und viele fragen sich: Wie werden sich die Benzinpreise entwickeln? Welche Faktoren beeinflussen den Preis von Benzin und Diesel? Wie wirkt sich der steigende CO₂-Preis auf die Spritpreise aus? In diesem Artikel werden wir diese und weitere Fragen klären sowie die aktuelle Benzinpreis-Prognose für 2024 beleuchten.

Benzinpreisentwicklung 2024: Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Erhöhung der CO₂-Abgabe zum Januar 2024 (von 30 auf 45 Euro pro Tonne CO₂) wurde zunächst ein starker Anstieg der Spritpreise prognostiziert.
  • Der ADAC rechnete für 2024 im Vergleich zu 2023 mit einem Anstieg des CO₂-Preises für den Liter Benzin um rund 4,3 Cent und für den Liter Diesel um rund 4,7 Cent. Bis dato blieb der große Preisschock jedoch aus.
  • Wie es mit der Benzinpreisentwicklung in diesem Jahr weitergeht, ist schlecht abzuschätzen. Dies hängt unter anderem von Faktoren wie der Entwicklung des Rohöl-Preises, dem weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine sowie der allgemeinen weltweiten Nachfrage ab.
  • Dieselpreisprognose: Während der Diesel bis einschließlich Anfang 2023 meist teurer war als Benzin, liegen Diesel und Benzin preislich bis dato auf einem ähnlichen Niveau. Stand jetzt, im Februar 2024, liegt der Durchschnittspreis für Benzin bei rund 1,77 Euro und für Diesel bei rund 1,71 Euro pro Liter.

Rückblick: Verlauf der Spritpreise zwischen 2020 bis 2023

Durch die Corona-Krise hatten sich die Benzin- und Dieselpreise erholt. Seitdem steigen die Preise, von wenigen Schwankungen abgesehen. Laut einer Auswertung des Online-Portals „Clever Tanken“ kostete der Liter Super E10 zum Jahresende 2021 schon 38 Cent mehr als Ende 2020, der Liter Diesel war sogar 42 Cent teurer.

In der ersten Jahreshälfte 2022 fand aufgrund des Russland-Ukraine Krieges ein enormer Preisanstieg statt. Autofahrer zahlten für Super E10 im Jahresdurchschnitt 1,86 Euro pro Liter und für Diesel rund 1,95 Euro pro Liter. Damit wurde das bisherige Rekord-Jahr 2012 sogar übertroffen.

Während die Preise für Superbenzin im Juni 2022 meist noch über 2 Euro, beim Diesel sogar über 2,10 Euro lagen, konnten Autofahrer im Juli endlich aufatmen: Im bundesweiten Monatsdurchschnitt kostete der Liter Super E10 laut einer Auswertung von „Clever Tanken“ rund 1,79 Euro – der niedrigste Wert seit Februar. Neben dem Tankrabatt lag dies allerdings auch am Ölpreis, der im Juli gesunken war.

Zudem brachte die Bundesregierung im Juni ein milliardenschweres Entlastungspaket für die Bürger auf den Weg. Ein Bestandteil war die Senkung der Energiesteuer auf Sprit – der sogenannte „Tankrabatt“. Damit sollten nach den Berechnungen der Bundesregierung die Preise beim Benzin um 35 Cent und beim Diesel um 17 Cent sinken. Zur Einführung des Tankrabatts war die Wirkung jedoch noch verhalten.

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Höhere Pendlerpauschale seit Januar 2022 soll Bürger entlasten

Als Ausgleich zur Einführung der CO₂-Abgabe erhöhte die Bundesregierung zum 1. Januar 2022 die Entfernungspauschale, besser bekannt als Pendlerpauschale. Mit dieser Regelung können Arbeitnehmer und Selbstständige noch bis Ende 2026 für ihren Arbeitsweg 38 Cent pro Kilometer ab dem 21. Entfernungskilometer jährlich in ihrer Steuererklärung geltend machen. Für die ersten 20 Kilometer sind jedoch nach wie vor nur 30 Cent pro Kilometer absetzbar.

Bis auf einige geringfügige Schwankungen blieben die Spritpreise über den Jahreswechsel hinaus noch bis zum Sommer 2023 etwa auf gleichem Niveau – im Bundesdurchschnitt lag der Literpreis für Super E10 bei rund 1,79 Euro und für Diesel bei rund 1,73 Euro.

Ab Herbst 2023 begannen die Kraftstoffpreise an deutschen Tankstellen schließlich Cent um Cent zu sinken, bis der Literpreis für Super E10 im Dezember auf Tiefstand lag – im Schnitt bei rund 1,73 Euro. Diesel kostete rund 1,69 Euro – etwa 12 Cent weniger als noch im gleichen Monat des Vorjahres.

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Lese-Tipp:

Wie viel eine E-Auto-Ladung im Vergleich zu einer Tankfüllung Sprit kostet und wie teuer ein E-Auto im Vergleich zu Verbrennern insgesamt ist, erfahren Sie in unserem Artikel „Was kostet ein E-Auto?“

Sie wollen mit Ihrem E-Auto Geld verdienen? Wie das funktioniert, haben wir in unserem Ratgeberartikel zur THG-Quote zusammengefasst.

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CO₂-Abgabe: Was bedeutet der Anstieg für die Spritpreise?

Seit der nationalen Einführung der CO₂-Bepreisung fossiler Brennstoffe im Jahr 2021 (mit 25 Euro pro Tonne) kostet das Tanken und Heizen für Bürger schrittweise stetig mehr. Mit der Verteuerung soll der Verbrauch und damit der Ausstoß des Treibhausgases verringert werden, um die Klimaziele zu erreichen.

Während der CO₂-Preis im Vorjahr 2023 noch bei 30 Euro pro Tonne lag, wurde die Abgabe zum 1. Januar 2024 nicht wie geplant auf 40 Euro, sondern auf 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid erhöht. Auch über die kommenden Jahre ist geplant, die CO₂-Abgabe weiter schrittweise anzuheben.

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Lese-Tipp:

Was sich im aktuellen Autojahr noch alles ändert, können Sie in unserem Ratgeber-Artikel „Änderungen für Autofahrer“ nachlesen.

Demnach soll eine Tonne CO₂ im Jahr 2025 bereits 55 Euro kosten und im Jahr darauf dann 65 Euro. 2026 würde die CO₂-Abgabe folglich für eine Preissteigerung von rund 17 Cent pro Liter Benzin und rund 19 Cent pro Liter Diesel sorgen. Inwieweit der CO₂-Preis anschließend steigt, sollen Angebot und Nachfrage regeln.

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Warum steigt der CO2-Preis 2024 höher als geplant?

Der Grund ist ein massives Loch im Bundeshaushalt 2024, das die Regierung zu einschneidenden Sparmaßnahmen zwingt. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom November 2023 hatte den Nachtragshaushalt 2021 als verfassungswidrig erklärt, was Auswirkungen auf den Haushalt 2024 hat. Das Gericht hatte das Vorgehen der Bundesregierung, nicht genutzte Corona-Kredite im Bundeshaushalt auf den Klima- und Transformationsfond zu übertragen, als verfassungswidrig eingestuft. Dadurch fehlen Mittel in Milliardenhöhe. Zu den Maßnahmen der Bundesregierung zählt neben der stärkeren Anhebung der CO₂-Abgabe unter anderem auch die frühzeitige Beendigung der E-Auto-Förderung.

*Erklärung

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Benzinpreisprognose: Wie geht es 2024 und danach weiter?

Die Stimmung vieler Autofahrer an der Zapfsäule hat sich zwischenzeitlich etwas entspannt: Immerhin blieb, wie bereits erwähnt, der zu Beginn des Jahres 2024 erwartete Spritpreis-Boom aufgrund der höher als geplant angestiegenen CO₂-Abgabe bislang aus. Der ADAC rechnete mit einem Anstieg des CO₂-Preises pro Liter Benzin um rund 4,3 Cent und für den Liter Diesel um rund 4,7 Cent.

Die aktuellen Spritpreise (Stand Februar 2024) steigen dennoch schleichend und stetig – derzeit zahlt man im Schnitt 1,73 Euro für einen Liter Super E10 und 1,71 Euro für einen Liter Diesel.

Bemerkenswert ist laut autobild.de, dass Benzin- und Dieselpreis fast auf gleichem Niveau liegen, obwohl der Liter Diesel im Vergleich zum Benzin mit 20 Cent weniger Energiesteuer besteuert wird.

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Clever tanken: Überblick zu tagesaktuellen Spritpreisen

Die Preise beim Tanken können im Tagesverlauf um bis zu 9 Cent je Liter schwanken. Auf Benzinpreis.de erfahren Sie die tagesaktuellen Durchschnittswerte der Preise für Super, Super E10 und Diesel in Deutschland. Neben der Uhrzeitangabe, wann Sie den höchsten Durchschnittspreis zahlen würden (meist morgens), erhalten Sie auch eine Prognose, wann der günstigste Zeitpunkt zum Tanken ist – wie zum Beispiel am 9. Februar ab 21:55 Uhr mit 1,70 Euro für Super E10 und 1,69 Euro für Diesel. Bekanntlich ist abendliches Tanken meist deutlich günstiger als morgens.

Noch mehr einfache Spar-Tipps finden Sie im Artikel „Sparen beim Tanken“.

Bei der Frage, wie sich die Spritpreise im weiteren Jahresverlauf entwickeln werden, gehen die Expertenmeinungen auseinander. Während die einen pessimistisch in die Zukunft blicken, rechnet beispielsweise der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Christian Laberer für 2024 mit insgesamt niedrigeren Preisen – das soll insbesondere für den Dieselpreis nach Ende der Heizperiode im Frühjahr gelten.

Momentan gibt es jedoch weltweit zahlreiche Entwicklungen, die den Kraftstoffpreis unterschiedlich beeinflussen können. Zum Beispiel ist der Verlauf des Ölpreises angesichts der politischen Krisen nur schwer einzuschätzen. Auch der US-Dollar-Kurs oder die Konjunktur nehmen Einfluss auf die Spritpreise.

Eine verlässliche und seriöse Vorhersage darüber, ob und inwieweit die Kosten für Benzin und Diesel in diesem Jahr sinken oder steigen werden, ist somit nur sehr schwer möglich.

Benzinpreisentwicklung in Deutschland

Benzinpreisentwicklung in Deutschland von 2010 bis heute

Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen?

Ein großer Teil des Spritpreises sind Steuern und Abgaben: Zunächst die Energiesteuer, früher Mineralölsteuer genannt. Der Energiesteuersatz beträgt 65,45 Cent je Liter Benzin und 47,04 Cent je Liter Diesel. Des Weiteren wird eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf den Verkaufspreis erhoben.

Seit 2021 kommt zudem die jährlich steigende staatliche CO₂-Abgabe hinzu. Diese beträgt seit Januar 2024 aktuell 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Summa summarum zahlen Autofahrende somit bei jeder Tankrechnung einen Steuer- und Abgabenanteil von rund 59 Prozent bei Benzin und rund 50 Prozent bei Diesel.

Abgesehen von Steuern und Abgaben stecken im Kraftstoffpreis noch die Produktkosten selbst. Hierzu zählen die Abbaukosten ebenso wie die Transportkosten von der Erdölquelle nach Deutschland, wo der Rohstoff dann noch weiterverarbeitet wird, was wiederum Geld kostet. Zu guter Letzt setzen die Ölkonzerne noch eine gehörige Gewinnmarge fest.

Diese Kosten und Gewinne machen den Löwenanteil des durchschnittlichen Literpreises für Super, E10 und Diesel an Tankstellen in Deutschland aus. Dies geht auch aus einem ADAC-Beitrag zur Zusammensetzung der Kraftstoff-Kosten im Beispieljahr 2023 hervor, den wir unten verlinkt haben.

Diese Faktoren können unter anderem die Kraftstoffpreise beeinflussen:

  • Der aktuelle Preis für Rohöl
  • Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt
  • Weltweite Konflikte und Kriege
  • Kosten für den Transport zur Zapfsäule sowie Lagerhaltung, Vertrieb, Weiterverarbeitung und Gewinnmarge der Mineralölkonzerne
  • Der aktuelle Dollarkurs, da Benzin fast ausschließlich in Dollars gehandelt wird
  • Wettbewerb zwischen den Tankstellenbetreibern

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