Sonderrechte und Vorteile von Elektroautos
Steuern sparen, weniger Geld an der Zapfsäule lassen, die Umwelt schonen und dazu noch einige Sonderrechte genießen: Es gibt viele Vorteile, die Elektroautos bieten. Daher ist es wenig verwunderlich, dass E-Autos immer beliebter werden. Im Jahr 2021 waren rund 14 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch, fast doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. Aber über welche Sonderrechte dürfen sich E-Autofahrer freuen und wie hilft der Staat bei Finanzierung und Unterhalt? Lesen Sie hier alles zu finanziellen, steuerlichen und sonstigen Vorteilen von E-Autos.
Finanzielle Vorteile von Elektroautos
Die finanziellen Vorteile von Elektroautos beginnen bereits beim Kauf. Reine Elektroautos werden noch bis Ende 2022 mit Umweltbonus und Innovationsprämie von bis zu 9.000 Euro gefördert, Plug-in-Hybride mit bis zu 6.750 Euro. Wer noch die volle Förderung erhalten will, sollte sich aber beeilen: Ab 2023 bis einschließlich 2025 gibt es dann nur noch die Umweltprämie für Elektroautos, die Innovationsprämie entfällt.
Zudem können sich E-Autofahrer über finanzielle Vorteile von E-Autos bei den Wartungs- und Reparaturkosten freuen. Denn Elektromotoren sind weniger verschleißanfällig als Verbrennungsmotoren. Viele wartungsintensive Teile, die bei Verbrennern zur Fahrt in die Werkstatt führen, fehlen beim E-Auto – zum Beispiel Auspuff, Zahnriemen oder Zündkerzen. Außerdem enthalten E-Autos viel weniger Bauteile als Verbrenner, entsprechend kann auch weniger kaputtgehen. Experten schätzen daher, dass Wartungs- und Reparaturkosten von E-Autos um ein Drittel niedriger sind als die von Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen.Auch an der Ladestation kann sich der finanzielle Vorteil von Elektroautos bemerkbar machen, je nachdem, wo man lädt und wie hoch der Strompreis gerade ist. Wer Zuhause laden kann und nicht schnellladen muss, zahlt meist weniger als an der Zapfsäule.
Tipp:In unserem Artikel „Was kostet ein E-Auto“ erhalten Sie einen detaillierten Überblick über alle Kosten, die ein E-Auto verursacht und erfahren, was ein Elektroauto im Vergleich zum Benziner in Anschaffung und Unterhalt kostet.
Steuerliche Vorteile von Elektroautos
Steuerfrei Autofahren? Das E-Auto macht es möglich. Elektroautos mit Erstzulassung bis Ende 2025 fahren maximal zehn Jahre steuerfrei. Die Regelung soll allerdings am 31. Dezember 2030 enden, falls die Frist nicht noch einmal verlängert wird.
Bei der Versicherung des E-Autos sparen?
Versicherung: Für ein Elektroauto oft günstiger
Auch bei der Kfz-Versicherung können Fahrer von Elektroautos sparen. Viele Versicherer bieten günstige Tarife für E-Autos an. So hat eine Studie des Vergleichsportals Verivox ergeben, dass bei sonst gleichen Rahmenbedingungen die Versicherung für ein Elektroauto 20 bis 34 Prozent günstiger ist. In den untersuchten Fällen zahlten E-Autofahrer zwischen 65 und 242 Euro weniger Versicherungsbeiträge pro Jahr als für vergleichbare Modelle mit herkömmlichem Verbrennungsantrieb.
Elektromobilitätsgesetz: Sonderrechte für Elektroautos
Doch E-Autofahrer können nicht nur finanziell profitieren, sondern auch in den Genuss von Sonderrechten für Elektroautos kommen. Möglich macht es das Elektromobilitätsgesetz, kurz EmoG, das seit Juni 2015 in Kraft ist. Denn dieses ermöglicht es den Kommunen, E-Autos Sonderrechte einzuräumen. Privilegien gibt es demnach für:
- Elektrisch betriebene Fahrzeuge, also reine Batterieelektrofahrzeuge
- Von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge
- Brennstoffzellenfahrzeuge
Laut EmoG sind diese Sonderrechte für E-Autos möglich:
- Für das Parken auf öffentlichen Straßen oder Wegen.
- Für die Nutzung von für besondere Zwecke bestimmten öffentlichen Straßen oder Wegen, beispielsweise Bus- oder Taxispuren.
- Ausnahmen von Zufahrbeschränkungen oder Durchfahrtverboten.
- Ausnahmen von Parkgebühren.

Diese möglichen Sonderrechte dürfen Gemeinden und Städte Elektroautos einräumen
Viele Städte und Gemeinden nutzen diese Möglichkeiten, die ihnen das EmoG gibt, bereits. Denn auch sie profitieren von mehr E-Autos, beispielsweise durch bessere Luft und weniger Lärm. Ein Vorteil für E-Autos in vielen Städten ist zum Beispiel das gebührenfreie Parken auf öffentlichen Parkplätzen, zum Beispiel in Stuttgart. In München dürfen E-Autos immerhin zwei Stunden lang kostenlos auf öffentlichen Plätzen parken.
In Essen, Karlsruhe und Düsseldorf dürfen E-Autos die Busspuren nutzen. In Essen dürfen E-Autofahrer zudem einige Straßen befahren, die für den normalen Verkehr gesperrt sind. In manchen kleineren Ortschaften gibt es sogar kostenlose öffentliche Ladesäulen, um E-Autofahrer anzulocken.
Sonderrechte für E-Autos: Nur mit E-Kennzeichen: Sie wollen von den genannten Privilegien profitieren? Dann brauchen Sie ein E-Kennzeichen. Dabei handelt es sich um ein spezielles freiwilliges Nummernschild für Elektroautos. Das E-Kennzeichen können Sie entweder direkt bei der Zulassung oder nachträglich bei der Zulassungsstelle beantragen. Neben den üblichen Unterlagen für die Kfz-Zulassung brauchen Sie einen Nachweis, dass Ihr E-Auto die Bedingungen gemäß EmoG erfüllt, zum Beispiel die EG-Übereinstimmungsbescheinigung oder eine Datenbestätigung des Herstellers.
Jedoch sollten E-Autofahrer bezüglich der Sonderrechte für Elektroautos vorsichtig sein: Jede Kommune macht ihre eigenen Regeln und kann diese auch wieder ändern. Wo also gerade welche Ausnahmen für E-Autos gelten, ist schwer nachzuvollziehen. Um sicherzugehen, können Autofahrer in den Bürgerbüros ihrer Stadt oder Gemeinde nachfragen.
Vorteile für Elektroautos in anderen Ländern
Wer mit dem Elektroauto in den Urlaub fährt oder beruflich in anderen Ländern unterwegs ist, kann sich dort manchmal auch über Privilegien freuen. Zum Beispiel in Österreich: Dort gilt auf vielen Autobahnstrecken ein Umwelt-Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde gemäß Immissionsschutzgesetz, zum Beispiel auf der Inntalautobahn A12 oder der Westautobahn A1. Dieses dürfen E-Autofahrer ignorieren und die generell erlaubten 130 Kilometer pro Stunde fahren. Aber aufgepasst: Auch dafür ist ein E-Kennzeichen Pflicht.
Das reinste Paradies für E-Autofahrer ist allerdings Norwegen: Dort gibt es über 7.000 kostenlose Ladestellen für E-Autos, sie fahren kostenfrei mit den Fähren und müssen keine Autobahnmaut bezahlen.
Fahrstrom vermarkten und Geld verdienen: Seit Anfang 2022 haben Halter von E-Autos die Möglichkeit, das von ihnen eingesparte CO2 „weiterzuverkaufen“ und damit Geld zu verdienen. Das funktioniert über den sogenannten THG-Quotenhandel. THG steht dabei für Treibhausgasminderungsquote. Dabei „verkaufen“ E-Auto-Halter das CO2, das sie einsparen, an Mineralölunternehmen, die so auf dem Papier ihren CO2-Ausstoß – wie gesetzlich vorgeschrieben – reduzieren können. Sie wollen mitmachen? Dann müssen Sie sich an Zwischenhändler wenden, die die Abwicklung übernehmen. Anbieter sind zum Beispiel E-Mobilio, Maingau Energie oder The Mobility House. Jährlich können Sie mit einer Auszahlung von 250 bis 350 Euro rechnen.
Sie haben ein E-Auto gekauft und wollen es jetzt günstig versichern? Dann berechnen Sie jetzt schnell und einfach Ihren Tarif mit unserem Online-Tarifrechner. Analog zur staatlichen Förderungszeit verlängern auch wir den CO2-Rabatt für umweltfreundliche Fahrzeuge bis Ende 2030. Falls Sie also schon ein reines E-Fahrzeug fahren oder Ihr Auto maximal 2,2 Tonnen wiegt und dabei einen CO2-Ausstoß von weniger als 110 Gramm pro Kilometer verursacht, dann prüfen Sie doch gleich, ob auch Sie von unserem 10-Prozent-Rabatt profitieren können. Sie haben Fragen? Wir sind gerne telefonisch unter 030 – 890 003 003 oder per E-Mail unter service-leben@verti.de für Sie da.
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