Camper oder Wohnmobil – Welche Unterschiede gibt es?

5 Min Der Trend geht weiterhin zum Reisen im Camper oder Wohnmobil – welches Fahrzeug am besten zu Ihnen passen könnte, erfahren Sie hier

27.04.2021
Michelle Enners
5 Min

Wenn die Tage wieder etwas freundlicher werden und der Urlaub naht, zieht es viele ins Grüne: Das Reisen im Wohnmobil, Campingbus oder mit Caravan erfreut sich in den letzten Jahren nämlich wieder großer Beliebtheit! Doch welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen Camper und Wohnmobil? Und welche der verschiedenen Optionen passt am besten zu Ihnen? Die Antworten auf diese Fragen erfahren Sie jetzt!

Für wen sind Campingbusse geeignet?

Der Campingbus, ob als ausgebauter Lieferwagen oder bereits vorgefertigtes Modell, ist der Klassiker unter den Reisemobilen – wer denkt bei diesem Wort nicht gleich an den kultigen VW-Bulli der 50er und 60er Jahre? Auf wenig Raum bietet ein Campingbus viele Annehmlichkeiten und ist gleichzeitig relativ leicht sowie besonders wendig. Der Innenausbau des Campervans ist meist sehr individuell, vor allem, wenn man ihn selbst entwirft. Typischerweise sind die meisten Möbel schnell veränderbar und vielseitig nutzbar: Die Bank fungiert beispielsweise gleichzeitig als „Kleiderschrank“ und die Sitzecke mit Tisch wird durch wenige Handgriffe zum Doppelbett. So manche Ausführung verfügt sogar über ein Aufstelldach, welches nicht nur die Raumhöhe vergrößert, sondern auch zusätzlichen Platz zum Schlafen bieten kann.

Ein Bad sucht man im Camper jedoch vergebens: Hier gilt es, zu improvisieren oder an den richtigen Plätzen mit Dusch- und Waschmöglichkeiten Halt zu machen. Die Katzenwäsche an der Spüle ist im Campervan aber natürlich möglich. Gekocht werden kann in diesem Fahrzeug ebenfalls. In kleinsten Kochnischen werden Gas- oder auch Elektroherde clever verbaut, sodass man nicht auf den morgendlichen Kaffee oder warme Mahlzeiten verzichten muss.

Wer das Abenteuer liebt und auch gern fernab der ausgewiesenen Campingplätze Halt macht, ist mit einem Campingbus gut beraten. Campingneulinge, Individualisten, Singles, Paare und Familien mit Kleinkindern, die möglichst flexibel sein möchten, finden dieses Reisemobil deshalb meist besonders ansprechend. Vor allem, wenn es um kürzere Reisen über das Wochenende oder wenige Wochen geht. Natürlich sind Größe und mögliche Zuladung bei diesem Fahrzeugtyp deutlich geringer als bei einem Wohnmobil.

Auch Parkhäuser oder Kleinstädte mit schmalen Straßen sind in der Regel kein Problem für den Campingbus. Und sollte es doch einmal leicht scheppern, nimmt der Camper einem das meist nicht so übel wie das Wohnmobil: Denn dieses Fahrzeug ist schließlich in erster Linie für den Straßenverkehr gemacht worden und verfügt so über eine harte Schale, während für Wohnmobile aufgrund des höheren Gesamtgewichts leichteres Außenmaterial verwendet wird. Und dieses ist deutlich empfindlicher als das normaler Pkws.

Der Kastenwagen als Alternative zum Campingbus

Wirkt der Camper für Sie vielleicht etwas zu klein, ein Wohnmobil aber schon zu groß? Ein Zwischenschritt auf dem Weg von Campingbus zum Wohnmobil ist der ausgebaute Kastenwagen: Je nach Modell kann das Fahrzeug mit einer ähnlich vollständigen Ausstattung wie die Luxusvariante überzeugen – von Küche mit Kühlschrank zum Bad mit WC und Dusche. Natürlich muss hier alles auf kleinem Raum aufgeteilt und geschickt verbaut werden, doch mehr Platz als ein Camper bietet der Kastenwagen definitiv. Platzprofis lassen sich immer wieder innovative Lösungen einfallen, sodass sich z.B. nicht selten Hubbetten über der Fahrerkabine finden lassen. Auch die stabile Karosserie des Kastenwagens überzeugt und macht dieses Modell zu einem sicheren Partner für die Reise.

Für wen sind Wohnmobile geeignet?

Das Wohnmobil ist die luxuriöseste Version der Reisemobile. Auf vergleichsweise viel Raum lässt es sich angenehm urlauben. Während Kochnischen im Campingbus sehr minimalistisch gehalten sind, verfügt das all-inclusive-Fahrzeug über einen Kühlschrank, oft sogar in Normalgröße. Im Küchenbereich des Wohnmobils kann entspannt im Stehen für Familie und Freunde gekocht werden – gegessen wird dann vor dem Zuhause auf Rädern oder im Fahrzeug selbst am Esstisch. Auch über ein Bad mit eingebautem WC und Dusche verfügen Wohnmobile in der Regel. Man merkt: Hier lässt es sich gut leben!

Entgegen des bekannten Vorurteils genießen nicht nur pensionierte Menschen das Reisen „all-inclusive“. Auch Familien mit Kindern jeden Alters schätzen den Platz und die Annehmlichkeiten des Wohnmobils. Spielzeug, Fahrräder und Kinderwagen lassen sich je nach Modell nämlich sehr gut verstauen (Stichwort: Heckgarage!). Und ein großer Kühlschrank ist gerade mit Kindern an Bord nicht zu unterschätzen. Gleiches gilt außerdem für die Privatsphäre, denn diese kann im geräumigeren Fahrzeug natürlich eher gefunden werden als auf engstem Raum.

Auch, wer lange Zeit unterwegs ist, wird Extras und Platz eines Wohnmobils vielleicht denen eines Campers vorziehen. Ortsunabhängiges Arbeiten, das „Homeoffice on the road“ also, wird mit einem solchen Fahrzeug noch angenehmer – vor allem, wenn man den kalten Jahreszeiten entfliehen möchte.

Der Wohnwagen als Alternative zum Wohnmobil

Sie möchten die Vorteile eines Wohnmobils genießen, aber an Ihrem Reiseziel trotzdem flexibel bleiben? Dann ziehen Sie doch den klassischen Wohnwagen oder auch Caravan in Betracht! Dieser wird an den Pkw gekoppelt und am Zielort auf einem Campingplatz abgestellt. Der Strand ruft, der Kühlschrank ist leer oder Sie haben Lust auf einen Tagesausflug? Kein Problem, mit Ihrem Pkw sind Sie weiterhin mobil, während der Caravan sicher an Ort und Stelle bleibt. Solange die zulässige Gesamtmasse von 3,5t nicht überschritten wird, reicht für das Fahren mit Wohnwagen der klassische B-Führerschein aus. Weiterhin interessant ist der Preisunterschied: Da ein Caravan kein motorisiertes Fahrzeug ist, liegen Anschaffungs- und Unterhaltskosten natürlich weit unter denen eines Wohnmobils.

Wie wird der Camper genutzt?

Wer mit dem Camper unterwegs ist, will flexibel bleiben – und mit diesem Gefährt ist genau das möglich. Durch seine angenehme Größe findet man leichter einen Stellplatz als mit einem Wohnmobil, zudem gibt es weniger Vorschriften darüber, wann man wo stehen darf. Natürlich sollten sicherheitshalber immer die Regeln des jeweiligen Landes studiert werden, man möchte ja keinen Ärger riskieren. Trotzdem: Nicht an einen Camping- oder Wohnmobilstellplatz gebunden zu sein, ist für viele Camperfans ein Plus.

Falls man den Camper nicht als Zweitwagen nutzen will, kann er natürlich als Alltagsfahrzeug fungieren. Ob zur Arbeit, zum Großeinkauf am Wochenende oder eben an die nächste Küste – der Campervan steht bereit. Auf diese Weise kann man sich den zweiten Stellplatz und doppelte Kosten sparen.

Generell wird dieses Reisemobil wirklich zur Bewegung genutzt. Langes Stehen des Wagens auf einem Campingplatz oder in einer Garage ist eigentlich nicht typisch für dieses Alltagsfahrzeug, denn es schreit quasi nach Spontaneität und Flexibilität. Diese Unabhängigkeit ist genau das, was viele zur Anschaffung anreizt.

Wie wird das Wohnmobil genutzt?

Im Kontrast zum Camper ist das Wohnmobil wie ein sicherer Hafen auf Reisen. Durch seine Größe fährt man zwar bequem von Reiseziel zu Reiseziel, aber für einen Tagesausflug in die Nachbarstadt, durchs Gelände oder ans Meer ist es eher unpraktisch. Spontan eine Nacht am Meer verbringen – das könnte mit dem Wohnmobil schwierig werden. Fahrzeuge dieser Größe dürfen in den meisten Ländern nur an vorgesehenen Plätzen stehen. Städtereisen mit Wohnmobil sind nicht unmöglich, bedürfen jedoch etwas mehr Planung.

Für maximale Flexibilität vor Ort nehmen die meisten Wohnmobilfans deshalb gerne Fahrräder oder gar ein Motorrad mit in den Urlaub. So kann man das Reisemobil am Stellplatz zurücklassen und trotzdem unabhängig die Gegend erkunden. Generell ist das Wohnmobil somit auf längere Reisezeiten und Erkundungstrips an einem Ort ausgelegt.

Während des Winters oder zwischen den Urlauben wird das Fahrzeug vorzugsweise überdacht abgestellt. Deshalb sollte auch der Unterstellplatz, bzw. das „Winterquartier“ gut gewählt und vorbereitet werden.

Wie steht es um den Komfort?

Das Thema „Komfort“ ist sehr individuell – trotzdem kann man das Wohnmobil hier auf den ersten Platz des Treppchens stellen. Durch die großzügige Raumaufteilung und spannende Möglichkeiten der Inneneinrichtung, lässt es sich hiermit bequemer reisen. Vor allem Stehhöhe, Bad mit WC und Dusche sowie die Küche überzeugen natürlich.

Und auch das Vorhandensein größerer Frisch- und Grauwassertanks sorgt für weitere Pluspunkte in diesem Bereich. Des Weiteren sind Wohnmobile in der Regel gut isoliert, was angenehme Raumtemperaturen ermöglicht – viele moderne Modelle verfügen über Extras wie eine Klimaanlage. An Regentagen nutzen manche den Luxus eines eingebauten Fernsehers mit Empfang über die eigene Satellitenschüssel.

Doch auch der Camper, oder der Kastenwagen als nächstgrößere Version, ist je nach Innenausbau und Reisedauer recht komfortabel. Gerade in den letzten Jahren erfreut sich das Reisen im ausgebauten Lieferwagen wieder großer Beliebtheit, weshalb immer mehr Innovationen den Markt erreichen. Eine ausgiebige Recherche lohnt sich an dieser Stelle allemal. Zuvor sollte man sich jedoch klarmachen, für wie lange man den Camper tatsächlich am Stück nutzen wird und wieviel Ressourcen man in Schlafkomfort und co. investieren möchte.

Für beide Fahrzeugarten gilt: Komfort ist eine Frage der eigenen Präferenz, der Kompromissbereitschaft und natürlich der finanziellen Möglichkeiten.

Schaden am Wohnmobil – und jetzt?

Wie bereits erwähnt, sind Wohnmobile durch ihr leichteres Außenmaterial auch empfindlicher für Schäden. Vor allem Unwetter können dem Wohnmobil mit seiner größeren Angriffsfläche schnell unschöne Makel zufügen. Deshalb ist es lohnenswert, sich vorher mit möglichen Kosten und Versicherungsoptionen auseinanderzusetzen.

An dieser Stelle kommt es natürlich auch darauf an, um welche Schadenart es sich handelt. Wie beim Pkw ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, jedoch haftet sie auch hier ausschließlich für Schäden, die man als Wohnmobilfahrer anderen Verkehrsteilnehmern zufügt.

Um bei Schäden am eigenen Wohnmobil abgesichert zu sein, lohnen sich Kaskoversicherungen. Schäden durch Naturgewalten (Beispiel Hagel), Diebstahl, Glasbruch, Kurzschluss oder Brand sind bei der Teilkasko in der Regel mitversichert. Für selbstverschuldete Unfallschäden oder auch Vandalismus haftet indes die Vollkaskoversicherung.

Bei einem Unfall gelten übrigens die gleichen Regeln wie beim Pkw:

  • Unfallstelle sichern (Warnblinkanlage, Warnweste & Warndreieck)
  • Polizei/Feuerwehr informieren
  • Ggf. Erste Hilfe leisten
  • Versicherung informieren
  • Ggf. Schadengutachten erstellen lassen

Mit den richtigen Vorbereitungen kann man potentiellen Schäden zumindest ein wenig vorbeugen. Dazu gehören zum Beispiel eine gute Sicherung der Ladung und ausreichend Fahrtraining mit dem Wohnmobil vor Reiseantritt. Die richtige Versicherung regelt dann den Rest, deshalb informieren Sie sich gerne über unsere Angebote für Ihr Wohnmobil! Und dann heißt es: Ab in den Urlaub und allzeit gute Fahrt!

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf:

Eine Versicherung, die sich lohnt.

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