Bremsweg berechnen – einfach und schnell

2 Min Wenn Sie den Bremsweg beim Fahren richtig einschätzen können, sind Sie sicherer mit dem Auto unterwegs.

08.11.2019
Leonie Kaufmann
2 Min
Den Bremsweg berechnen, um den optimalen Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten – das schaffen Sie tatsächlich auch beim Fahren! Den Bremsweg zu kennen, hilft Ihnen, unangenehme Situationen und sogar Unfälle zu vermeiden. Denn kein Pkw kommt beim Betätigen der Bremse unmittelbar zum Stillstand. Bis die Energie, die den Wagen vorwärtsbewegt, abgebaut ist, vergeht Zeit. So ist jeder Meter entscheidend, wenn es darum geht, einen Auffahrunfall zu vermeiden. Es ist also auch außerhalb der Fahrschule sinnvoll, sich diese Formel noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Was ist der Bremsweg?

Nachdem Sie auf die Bremse getreten haben, legt Ihr Fahrzeug noch eine gewisse Wegstrecke zurück, bis es endgültig zum Stillstand kommt. Bei dieser Strecke handelt es sich um den Bremsweg.

Allerdings ist er nicht die einzige Konstante, die ausdrückt, wie viel Raum ein Wagen bis zum vollständigen Stehenbleiben benötigt. Der Anhalteweg ist hier ebenso zu beachten. Er setzt sich aus dem Brems- und dem Reaktionsweg zusammen und ist im Vergleich länger als der Bremsweg.

So wird bei der Ermittlung des Anhaltewegs überdies die Zeit berücksichtigt, die vergeht, ehe der Fahrer sich entschieden hat, den Bremsvorgang einzuleiten und das Bremspedal zu betätigen.

Die Länge des Bremsweges hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Griffigkeit des Straßenbelages
  • Witterungsverhältnisse
  • Zustand der Straße
  • Reifenbeschaffenheit
  • Intensität der Bremskraft des Fahrers
  • Technische Beschaffenheit des Fahrzeugs

Bei regnerischem Wetter verlängert sich der Bremsweg. Dasselbe gilt, wenn ein zu schwacher Druck auf die Bremse ausgeübt wird oder wenn der Bremsvorgang auf einer abschüssigen Straße erfolgt. Trotz dieser Einflüsse geht man mit Blick auf die Faustformel zur Errechnung des Bremsweges von alltäglichen Straßenverhältnissen, von einer normalen Bremsung sowie von trockener Witterung aus.

Den Bremsweg berechnen für Autos – Die zwei Bremsweg-Formeln

Man unterscheidet den normalen Bremsvorgang von der Gefahrenbremsung bzw. Vollbremsung. Die Bremsweg-Formel für eine Normalbremsung, beispielsweise beim Abbremsen an einer Stoppstraße oder vor einer roten Ampel, lautet:

(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) = Bremsweg in Metern

In einer Gefahrensituation ist die Kraft, die auf das Bremspedal einwirkt, deutlich höher, da das Bremspedal meist voll durchgetreten wird. Da durch die daraus resultierende höhere Bremskraft eine Halbierung des Bremsweges erfolgt, wird der Bremsweg bei einer Vollbremsung mit folgender Formel berechnen:

(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) / 2 = Bremsweg in Metern

In beiden Fällen sind die jeweils errechneten Werte lediglich als Anhaltspunkte zu betrachten. Fahrzeugbeschaffenheit, Qualität des Straßenbelags, Witterungsverhältnisse und nicht zuletzt die allgemeine Verfassung des Fahrers können sich auf die tatsächliche Länge des Bremsweges auswirken.

Die Formel zur Berechnung des Anhaltewegs von Autos

Bremsweg + Reaktionsweg = Anhalteweg

Wenn Sie den Anhalteweg ermitteln wollen, ist es zunächst erforderlich, den Brems- und Reaktionsweg auszurechnen. Dabei bemisst sich der Reaktionsweg in Metern wie folgt:

(Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 = Reaktionsweg

Beispiel: Ein Fahrzeug, das innerhalb einer geschlossenen Ortschaft 50 km/h fährt, legt während einer Reaktionssekunde im Durchschnitt unter Anwendung der Formel 15 Meter zurück:

(50 km/h : 10) x 3 = 15 Meter

So erhöhen Sie die Sicherheit im Straßenverkehr

Achten Sie stets auf einen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Gleichzeitig sollte die Lücke zum Vordermann auch nicht zu groß sein. Denn auch andere Verkehrsteilnehmer werden niemals abrupt zum Stillstand kommen. Darüber hinaus passiert es dann eher, dass andere Autofahrer einen zu großen Abstand unerwartet zum Einreihen oder Überholen ausnutzen und Sie so überraschen und gefährden.

Halten Sie im Stadtverkehr eine etwa 15 Meter lange Distanz zu Ihrem Vordermann ein. Dieser Abstand entspricht drei Autolängen. Außerhalb geschlossener Ortschaften oder bei schlechter Sicht sollten Sie den Abstand verdoppeln – zu Ihrer eigenen Sicherheit und auch, um die anderen Verkehrsteilnehmer vor einem Auffahrunfall zu schützen.

Und noch ein letzter Tipp: Ein „halber Tachowert“ ist als Abstandskennzahl auf Autobahnen empfehlenswert. Wenn Sie also mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h unterwegs sind, sollten Sie auf der Autobahn etwa 50 Meter Abstand zum vorausfahrenden Wagen einhalten.

Eine Versicherung, die sich lohnt.

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