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Verbrenner-Verbot: 9 Fragen und Antworten

4 Min Ab 2035 sollen Autos mit Verbrennungsmotor verboten werden. Hier gibt es die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Verbrenner-Verbot.

Ines Wiedemann
14.02.2023
4 Min

Das Verbrenner-Verbot ab 2035 ist beschlossen. Zumindest prinzipiell sind sich EU-Parlament und EU-Mitgliedsländer einig: Ab dem Jahr 2035 sollen keine neuen Benzin-, Diesel- und Hybrid-Autos mehr zugelassen werden. Aber was heißt das für gebrauchte Benziner und Diesel? Welche Autos sind dann noch erlaubt? Und wie sehen die Pläne in den EU-Ländern aus? Hier gibt es die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Verbrennungsmotor-Verbot.

1. Für welche Autos gilt das Verbrenner-Verbot?

Generell für alle Pkw, die CO2 ausstoßen. Dazu gehören:

  • Benziner
  • Diesel
  • Gasfahrzeuge (Erdgas/CNG und Autogas/LPG)
  • Ethanol-Fahrzeuge (E85)
  • Hybride
  • Plug-In-Hybride

2. Darf ich nach 2035 meinen Benziner oder Diesel noch fahren?

Nach momentanem Stand ja. Das geplante EU-Verbrenner-Verbot soll sich nur auf die Neuzulassung der genannten Fahrzeuge beziehen. Daran kann sich aber auch noch etwas ändern. Beispielsweise will Spanien ab 2050 auch das Fahren von Verbrennern verbieten. Klimaverbände könnten auch ein Fahrverbot in der gesamten EU ab einem bestimmten Zeitpunkt fordern.

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3. Darf ich nach 2035 noch gebrauchte Verbrenner kaufen oder verkaufen?

Ja. Das Verbrenner-Verbot gilt nur für neu zugelassene Pkw. Gebrauchte Autos dürfen nach wie vor gefahren und gekauft bzw. verkauft werden. 

4. Werden Verbrenner ab 2035 verboten – und wo wird das Verbot gelten?

Ende Oktober 2022 hatte sich die EU bereits auf das Verbrenner-Zulassungsverbot ab 2035 geeinigt. Mitte Februar 2023 wurde es dann endgültig durch das EU-Parlament besiegelt. Die Entscheidung soll aber im Jahr 2026 noch einmal überprüft werden können. Wie genau das Verbrenner-Verbot letztendlich ausgestaltet wird, bleibt abzuwarten. Es wird dann in allen EU-Mitgliedsländern gelten.

Manche EU-Staaten wollten in ihrem Land das Verbot bereits früher durchsetzen, darunter Irland, die Niederlande und Schweden. Jedoch würde das gegen EU-Recht verstoßen, wenn die EU sich auf das Jahr 2035 einigt. Aber auch Nicht-EU-Länder planen das : Norwegen will Verbrenner schon ab 2025 verbieten, Großbritannien ab 2035. Auch in den USA gibt es entsprechende Pläne: Der US-Bundesstaat Kalifornien will beispielsweise ab 2035 Neuwagen mit Verbrennermotor verbieten.

5. Werden gebrauchte Benziner und Diesel nach dem Verbrenner-Verbot teurer oder günstiger?

Das ist noch nicht absehbar. Generell wird die Nachfrage nach E-Autos vorrausichtlich sprunghaft ansteigen – auch wegen der hohen Spritpreise. Die Nachfrage nach Benzinern und Dieseln wird sinken und dadurch werden die Preise wahrscheinlich fallen. Andererseits kann es aber auch sein, dass die Nachfrage nach gebrauchten Verbrennern langsamer sinkt als das Angebot, was die Preise noch eine Weile stabil halten würde.

6. Werden auch Fahrzeuge mit E-Fuel verboten?

Die EU-Kommission hat Ende März 2023 beschlossen, dass es für E-Fuels (synthetische Kraftstoffe) Ausnahmen geben wird. Es soll eine eigene Kategorie „e-fuels only“ für Autos geben, die nur mit E-Fuels betrieben werden können.

Welche Rolle E-Fuels in Zukunft wirklich spielen werden, ist noch nicht klar. Sie gelten zwar im Betrieb als CO2-neutral, brauchen aber bei der Herstellung viel Energie. Außerdem gibt es derzeit noch keine Standorte für die Massenproduktion und die Preise sind entsprechend hoch. Hinzu kommt, dass derzeit nur ein Autobauer, nämlich Porsche, in die Technologie investiert.

7. Werden E-Autos nach dem Verbrenner-Aus teurer?

Das ist wahrscheinlich – auch wenn sich noch nicht konkret voraussagen lässt, wie sich die Preise entwickeln werden. Jedoch gehen Experten davon aus, dass bereits 2023 die Kostenvorteile von E-Autos im Vergleich zu Verbrennern aufgehoben sein werden. Grund sind die steigenden Strompreise und die Kürzung der E-Auto-Prämien.

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8. Wird es spezielle Fahrverbote für Verbrenner geben?

Seit ein paar Jahren gibt es in manchen deutschen Städten Diesel-Fahrverbote. Jedoch wollen einige Städte die Verbote auf alle Verbrenner ausdehnen – manche auch vor 2035. Berlin will eine solche Regelung zum Beispiel ab 2030 innerhalb des S-Bahn-Rings durchsetzen. Aber auch in anderen Ländern werden solche Pläne diskutiert: Spanien will bereits ab 2023 in bestimmten Zonen Verbrenner-Autos verbieten. Paris will ab 2024 keine Diesel mehr auf seinen Straßen, ab 2030 sollen Benziner folgen.

9. Wie geht es nach dem Verbrenner-Verbot weiter?

Für Pkw, die es bereits gibt, ändert sich nichts. Sie dürfen weiter wie zuvor gefahren und verkauft werden. Denn das neue Gesetz gilt nur für Erstzulassungen. Das heißt, ab dem 01.01.2035 dürfen keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Bis dahin werden die Hersteller bereits nach und nach verpflichtet, den CO2-Ausstoß neu zugelassener Fahrzeuge zu senken, bis er dann 2035 bei Null liegt.

Was E-Fuels betrifft, ist die Lösung noch nicht absehbar. Möglich wäre, dass die Hersteller dazu verpflichtet werden, in ihre Neuwagen eine Abschaltvorrichtung einzubauen, die es unmöglich macht, das Auto zu starten, wenn es mit fossilen Brennstoffen betankt wurde.

Das Verbrenner-Aus 2035 ist in der EU beschlossene Sache

Das Verbrenner-Aus ab 2035 ist in der EU beschlossene Sache

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