Privathaftpflichtversicherung: Das müssen Sie wissen

5 Min Eine private Haftpflichtversicherung sollte jeder haben. Warum das so ist, was sie abdeckt und was bei der Wahl wichtig ist, erfahren Sie hier

17.05.2022
Ines Wiedemann
5 Min

Jeden Tag können uns kleine und große Missgeschicke passieren, die anderen Schaden zufügen. Man lässt versehentlich das teure Smartphone der Freundin fallen, verschüttet Kaffee auf dem teuren Luxus-Teppich der Tante oder verursacht einen Wasserschaden beim Nachbarn, weil die Waschmaschine ausläuft. Damit man diese Schäden nicht aus eigener Tasche bezahlen muss, sollte man eine Privathaftpflicht abschließen. Hier gibt es alle Infos rund um Abschluss und Kosten einer Haftpflichtversicherung.

Was ist eine private Haftpflichtversicherung?

Eine Privathaftpflicht ist eine Versicherung, die den Versicherten und gegebenenfalls seine Familie vor Schadenersatzansprüchen Dritter schützt. Abgesichert sind dabei Sach-, Personen- und Vermögensschäden. Denn wer anderen einen Schaden zufügt, sei es durch Leichtsinn, ein Missgeschick oder Vergesslichkeit, muss dafür aufkommen. Diese Schadenersatzpflicht kann zu enorm hohen Forderungen führen, die im Extremfall im finanziellen Ruin enden können. Daher gehört eine Haftpflichtversicherung zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt und ist für jede Person sinnvoll.

Welche Schäden deckt die private Haftpflicht ab?

Im Allgemeinen springt eine Privathaftpflichtversicherung bei diesen Schäden, die der Versicherte bei anderen verursacht, ein:

  • Sachschäden: Dabei handelt es sich um Schäden an Gegenständen. Ein Beispiel: Es wird Kaffee über einen fremden Laptop geschüttet oder ein Smartphone fallengelassen und dadurch beschädigt. In diesem Fall kommt die Haftpflichtversicherung für die Reparatur oder den Ersatz des Gerätes auf.
  • Personenschäden: Personen werden versehentlich oder fahrlässig geschädigt. Ein Beispiel: Der Versicherte überquert eine Straße und übersieht dabei einen Fahrradfahrer, der dadurch stürzt und sich das Bein bricht. Die Versicherung übernimmt in diesem Fall die Behandlungskosten des Fahrradfahrers.
  • Vermögensschäden: Ein Vermögensschaden ist ein finanzieller Schaden, der kein Sach- oder Personenschaden ist. Im privaten Umfeld kommen Vermögensschäden nicht so häufig vor. Ein Beispiel hierfür ist: Der Versicherte beschädigt den beruflichen Laptop eines Bekannten, der sich daraufhin vorübergehend ein Gerät mieten muss. Die Kosten hierfür werden von der Versicherung übernommen.

Zudem gibt es Schäden, die durch einen Zusatzschutz mitversichert werden können. Dazu gehören beispielsweise Schlüsselverlust oder Gefälligkeitsschäden. Für andere Fälle braucht man wiederum eine eigenständige Versicherung, zum Beispiel eine Hundehalter-Haftpflicht oder eine Pferdehalter-Haftpflicht.

Der „passive“ Rechtsschutz in der Privathaftpflicht:

Eine Komponente der Privathaftpflicht ist zudem der sogenannte passive Rechtsschutz. Dieser besagt, dass die Versicherung im ersten Schritt überprüft, ob eine Forderung der Gegenseite überhaupt gerechtfertigt ist – berechtigte Forderungen werden beglichen und unberechtigte auf Kosten der Versicherung abgewehrt. In diesem Zusammenhang bezahlt diese dann auch Anwalts-, Sachverständigen- oder Gerichtskosten.

Schäden, die durch Kleintiere wie Katzen oder Meerschweinchen entstehen, sind aber in der Regel durch die Privathaftpflicht abgedeckt – so auch bei Verti.

Grafik Privathaftpflichtversicherung – diese Fälle sind abgedeckt

Diese Fälle sind durch die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt

Nicht durch die Privathaftpflichtversicherung gedeckt sind diese Fälle:

  • Vorsätzlich verursachte Schäden
  • Geldstrafen und Bußgelder
  • Schäden, die durch ein Fahrzeug verursacht wurden – dafür ist die Kfz-Haftpflicht da
  • Vertragliche Verpflichtungen, zum Beispiel Rückzahlung eines Darlehens
  • Gefälligkeiten: Wer zum Beispiel bei einem Umzug aus reiner Gefälligkeit hilft und dabei einen Schaden verursacht, ist meistens nicht zum Schadenersatz verpflichtet – diese können jedoch durch einen Zusatzschutz mitversichert werden
  • Schäden, die durch Wasser- oder Luftfahrzeuge entstehen – auch hierfür gibt es spezielle Haftpflichtversicherungen
    • Ist eine Privathaftpflichtversicherung Pflicht?

      Auch wenn das Wort „Pflicht“ enthalten ist, gesetzlich vorgeschrieben ist eine private Haftpflicht nicht. Allerdings sollte trotzdem dringend jeder eine haben. Je nach Schadenfall kann ohne Privathaftpflicht die finanzielle Existenz in Gefahr geraten. Denn für einen Schaden, den man zu verantworten hat, haftet man mit seinem kompletten Vermögen.

      Im obigen Beispiel mit dem Radfahrer würde das im Extremfall bedeuten, dass man ohne Haftpflicht für die Behandlungskosten im Krankenhaus, die Reha, das Schmerzensgeld und den Verdienstausfall aufkommen muss.

Günstige Privathaftpflicht gesucht?

Haftpflichtversicherung abschließen: Worauf sollte man achten?

Bei der Wahl einer privaten Haftpflichtversicherung sollte auf diese Punkte geachtet werden:

  • Eine möglichst hohe Deckungssumme wählen: Am besten sollte eine Versicherungssumme von 10 Millionen Euro gewählt werden. Bei Verti ist diese im Premium-Tarif enthalten.
  • Personen- oder Sachschäden, die aus Datenaustausch und Internetnutzung entstehen, etwa durch die Weitergabe von Computerviren, sollten versichert sein.
  • Der Tarif sollte auf die jeweilige Lebenssituation angepasst werden können, zum Beispiel sollte die Absicherung der gesamten Familie möglich sein und je nachdem, ob man Wohneigentum besitzt oder zur Miete wohnt, anpassbar sein.
  • Schäden, die durch die Ausübung von Sport oder das Halten von Haustieren entstehen, sollten abgedeckt sein.
  • Mietsachschäden, also Schäden an Wänden, Türen oder Böden einer gemieteten Immobilie, sollten mitversichert sein.
  • Es sollte möglich sein, optional den Verlust von Schlüsseln, Gefälligkeitshandlungen oder eine Forderungsausfalldeckung mit abzusichern. Bei Verti ist dies durch die Wahl des Zusatzbausteins Plus möglich.

Zusatzschutz „Forderungsausfalldeckung“:

Bei der sogenannten Forderungsausfalldeckung handelt es sich um eine Zusatzleistung der privaten Haftpflichtversicherung. Wenn Sie sich für diese entscheiden, übernimmt die Versicherung unter bestimmten Umständen auch Schäden, die andere Ihnen zugefügt haben. Dann trägt die Versicherung die Kosten, wenn derjenige, der für den Schaden verantwortlich ist, selbst nicht haftpflichtversichert ist. Bei Verti können Sie die Forderungsausfalldeckung mit dem Zusatzbaustein Plus wählen.

Privathaftpflicht für die Familie: Was ist zu beachten?

Wird ein Familientarif gewählt, kann mit einer Privathaftpflicht die gesamte Familie abgesichert werden. Dazu gehören in der Regel der Versicherungsnehmer, sein Ehepartner und die zum Haushalt gehörenden Kinder bis zu einem Alter von maximal 27 Jahren.

Bis die Kinder das 18. Lebensjahr erreichen, sind sie über die Eltern haftpflichtversichert. Aber auch volljährige Kinder, die ausziehen, weil sie eine Schul- oder Berufsausbildung oder ein Studium beginnen, sind weiterhin in der Familienhaftpflicht mitversichert. Erst, wenn sie eine Arbeitsstelle antreten, heiraten oder ein Zweitstudium beginnen, müssen sie sich um eine eigene Privathaftpflichtversicherung kümmern.

Paare, die zusammenziehen, sollten ihre Haftpflichtversicherung einem Check unterziehen, damit sie keine doppelten Beiträge bezahlen. Denn auch, wenn sie nicht verheiratet sind, reicht eine Haftpflicht pro Haushalt aus. Haben beide Partner bereits eine Privathaftpflicht abgeschlossen, kann eine davon gekündigt werden und ein Partner den anderen in seine Versicherung aufnehmen lassen.

Familie günstig absichern?

Privathaftpflicht für Studenten und Studentinnen: Die wichtigsten Infos

Wohnen Studierende noch bei ihren Eltern, sind sie in deren Privathaftpflicht mitversichert. Das gilt, solange sie ein gewisses Alter, oftmals 27, nicht überschreiten und den Hauptwohnsitz bei ihren Eltern haben.

Aber auch, wenn sie für ein Studium ausziehen, sind sie in der Regel weiterhin bei den Eltern mitversichert, sofern diese eine Familienhaftpflicht gewählt haben. Dafür muss es sich bei dem Studium um ein Erststudium handeln. Bachelor- und Masterstudium gelten als Erststudium, wenn sie zusammenhängen. Arbeiten Studenten hingegen nach dem Bachelor eine Zeitlang und der Master wird erst später nachgeholt, muss in der Regel eine eigene private Haftpflicht abgeschlossen werden. Gleiches gilt, wenn bereits eine Ausbildung absolviert wurde und nach einiger Zeit im Arbeitsleben ein Studium angetreten wird.

Im Zweifel sollten Betroffene bei ihrer Versicherung nachfragen, ob Studierende oder Auszubildende weiterhin durch die Familienversicherung abgesichert sind.

Aber auch, wenn Studenten sich selbst versichern müssen, belastet die Versicherungsprämie das Budget nicht allzu stark. Bei Verti kostet der Premium-Single-Tarif aktuell beispielsweise 44 Euro im Jahr.

Privathaftpflichtversicherung im Ausland: Welcher Schutz gilt?

In der Regel gilt der Schutz der Haftpflichtversicherung auch im Ausland – jedoch sollten Versicherte insbesondere vor einem längeren Auslandsaufenthalt bei ihrer Versicherung nachfragen. Je nach Versicherer gelten hierbei unterschiedliche Zeiträume für den Schutz und es erfolgt eine Unterscheidung zwischen Aufenthalten innerhalb und außerhalb der EU.

Bei Verti sind Schäden innerhalb der EU unbegrenzt und außerhalb der EU bei Aufenthalten bis zu einem Jahr versichert.

Kosten einer Privathaftpflichtversicherung

Eine private Haftpflichtversicherung für Singles gibt es je nach Versicherer, Tarif, Selbstbeteiligung und Zusatzoptionen ab circa 35 bis 60 Euro im Jahr. Familien bezahlen circa 40 bis 70 Euro im Jahr.

Bei Verti gelten folgende jährliche Beiträge für die Privathaftpflicht:

Tabelle Kosten einer Privathaftpflicht bei Verti

Das kostet eine Privathaftpflichtversicherung bei Verti

Klassik- und Premiumtarif unterscheiden sich in der Deckungssumme. Diese beträgt für Personen- und Sachschäden 3 Millionen beziehungsweise 10 Millionen Euro und für Vermögensschäden 50.000 Euro beziehungsweise 100.000 Euro. Weitere Informationen zu den Leistungen und den verschiedenen Tarifen finden Interessenten unter diesem Link: Die Privathaftpflicht von Verti.

Fazit: Eine Privathaftpflicht sollte jeder haben

Auch wenn eine private Haftpflichtversicherung keine Pflichtversicherung ist, sollte jeder eine haben. Denn jedem kann es passieren, dass er anderen einen Schaden zufügt. Während man ein Smartphone vielleicht noch aus eigener Tasche bezahlen kann, führen Krankenhausaufenthalte und Verdienstausfälle schnell zum finanziellen Ruin. Vor diesem kann man sich mit einer Privathaftpflicht unkompliziert und günstig schützen.

Sie sind auf der Suche nach einer zuverlässigen, zeitgemäßen und günstigen Privathaftpflichtversicherung? Dann berechnen Sie Ihren Beitrag gleich in unserem Online-Rechner. Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gern weiter. Sie erreichen uns telefonisch unter 030-890 003 004 oder per Mail an service-leben@verti.de.

Eine Versicherung, die sich lohnt.

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