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Die Reifenkennzeichnung vermittelt Ihnen wichtige Informationen über Ihre Reifen. Diese sind unter anderem wichtig, um sicher zu fahren und Unfälle zu vermeiden. Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie die Reifenkennzeichnung und die unterschiedlichen Zahlen und Buchstaben richtig entschlüsseln.
Was bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf Autoreifen?
Reifendimensionen (z.B. 205/55 R16)
Werfen Sie einen Blick auf Punkt 1-2 in der Grafik. Mit der ersten Zahl wird die Reifenbreite in Millimetern angegeben – in diesem Beispiel also 205 mm. Die Zahl dahinter gibt das Verhältnis von Reifenhöhe zu Reifenbreite in Prozent an. Hier also 55%. Der Reifen ist also etwas mehr als halb so hoch wie breit. Der Buchstabe dahinter, ein R, steht für Radial. Dabei handelt es sich um die häufigste Reifenbauart. Reifen mit einem D für Diagonalreifen, dürfen Sie heute nur noch bei Ihrem Oldtimer.
Geschwindigkeitsindex
Der Geschwindigkeitsindex (Punkt 6 in der Grafik) gibt an, mit welcher Geschwindigkeit Sie maximal mit den Reifen fahren dürfen. Erwarten Sie hier aber keine Zahl. Stattdessen finden Sie einen Buchstaben, also Q, T, H, V oder Y. Einer dieser Buchstaben markiert dann die zulässige Höchstgeschwindigkeit für den Reifen, den Sie in der folgenden Tabelle ablesen können:
Geschwindigkeitsindex | Höchstgeschwindigkeit | Häufig bei diesen Reifen |
Q | 160 km/h | Winterreifen |
T | 190 km/h | Standardreifen |
H | 210 km/h | Mittelklassewagen |
V | 240 km/h | Sportwagen und obere Mittelklasse |
Y | 300 km/h | Sportwagen |
L | 110 km/h | Gelände- und Nutzfahrzeuge |
M | 130 km/h | Not- und Reserveräder |
N | 140 km/h | Not- und Reserveräder |
R | 170 km/h | Kleinere Schwerlastfahrzeuge |
S | 180 km/h | Familien-Vans und Limousinen |
U | 200 km/h | Limousinen und Coupés |
ZR | 240 km/h | Sportwagen |
W | 270 km/h | Supersportwagen |
(Y) | 300 km/h | Supersportwagen |
Tragfähigkeitsindex
Auch Lastindex oder Loadindex genannt, Abkürzung Ll. Er gibt die Belastbarkeit des Reifens bei einem vorgegebenen Reifendruck von 2,5 bar an. In der Grafik ist dieser in Punkt 5. Eine Reduzierung des Reifendrucks verringert auch die Tragfähigkeit des Reifens. Genau wie der Geschwindigkeitsindex, finden Sie auch beim Lastindex nur eine Kennziffer. Die tatsächliche Belastbarkeit des Reifens lesen Sie dann in einer Tabelle nach, die Sie zum Beispiel beim ADAC finden. Als Beispiel: Der Lastindex 91 bedeutet, dass jeder Reifen mit maximal 615 Kilogramm belastet werden darf. Nehmen Sie diesen Wert mal vier. Er sollte dann im Idealfall höher liegen, als das zulässige Gesamtgewicht Ihres Fahrzeugs. Diesen Wert finden sie in den Fahrzeugpapieren.
DOT-Nummer
Mit der DOT-Nummer (In der Grafik Punkt 9) können Sie das Alter des Reifens anhand des Produktionsdatums bestimmen. Die DOT Nummer besteht aus drei Blöcken mit jeweils vier Zeichen. Der Letzte Block ist eine vierstellige Zahlenfolge. Die ersten beiden Zahlen stehen für den Herstellungsmonat, die letzten beiden für das Herstellungsjahr. Übrigens: Reifen verlieren auch ungenutzt an Qualität. Achten Sie bei Neureifen also darauf, dass diese nicht älter als zwei Jahre sind. Autoexperten von ADAC und TÜV empfehlen, Reifen nicht länger als sechs Jahre zu fahren. Qualitativ hochwertige Reifen halten aber auch acht oder zehn Jahre. Der TÜV überprüft die Reifen standardmäßig.
M+S und Schneeflockensymbol
(In der Grafik ohne Nummer gekennzeichnet): Früher war bei Winterreifen die Bezeichnung M+S üblich. Diese hat jedoch schon seit 2018 ausgedient, was im Umkehrschluss bedeutet, dass diese Reifen heute nichts mehr im Verkehr zu suchen haben. Stattdessen werden Winterreifen und Ganzjahresreifen jetzt mit einem Schneeflocken-Symbol umrandet von einem dreigezackten Berg gekennzeichnet. Das Symbol heißt auch Alpinsymbol.
Warum Winter- und Sommerreifen für ein Auto wichtig sind
Sommerreifen und Winterreifen haben eine unterschiedliche Profiltiefe und Lamellen. Das tiefere Profil und die vielen Lamellen verbessern den Gripp bei Schnee, Wasser und Matsch und sind deshalb bei Winterreifen zu finden. Sommerreifen haben auf trockenen Straßen und mit einem flacheren Profil mehr Bodenkontakt. Ein saisonaler Reifenwechsel lohnt sich also für Fahrsicherheit und Fahrkomfort. Tipp: Das Alpinsymbol haben natürlich nur Winterreifen.
Gut zu wissen: Informationen zu den richtigen Reifen in der Zulassungsbescheinigung 1
In Zeile 15.1 und 15.2 der Zulassungsbescheinigung 1 können Sie sehen, welche Reifengröße für Ihr Fahrzeug zulässig ist. Noch mehr Informationen hierzu gibt es im CoC-Dokument. Werfen Sie hier einen Blick auf „32. Bereifung der Räder“ und auf Punkt „50. Bemerkungen“. Andere Reifen als in diesen beiden Dokumenten angegeben sollten Sie nicht benutzen.
Tipp: In manchen Autos steht die Reifengröße auch in der B-Säule der Fahrertür.
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Weitere Markierungen und Reifen-Symbole
Zusätzlich zu den oben genannten Angaben finden Sie meistens noch weitere Informationen auf dem Reifen. Der Rollwiderstand wird zum Beispiel in den Effizienzklassen A-E angegeben. Hier gilt: Je geringer der Rollwiderstand, desto weniger Kraftstoff verbrauchen Sie. Erstrebenswert sind also die vorderen Effizienzklassen A-C.
Die externen Rollgeräuschwerte erkennen Sie an dem dB hinter einer Zahl für Dezibel, sowie an einem Buchstaben von A-C. Meistens befindet sich die Angabe im unteren Teil des Labels. Der EU-Grenzwert liegt derzeit bei 3 dB. Anders als beim Rollwiderstand gilt hier: Die Buchstaben weiter hinten im Alphabet sind die leiseren. Die Klassifizierung B bedeutet, dass der Reifen den Rollgeräuschwert von 3dB erreicht oder unterschreitet. Reifen mit einem A sind zu laut. Suchen Sie also nach Reifen mit einem B oder C.
Die Nasshaftung gibt Ausschluss über das Verhalten des Reifens bei Nässe. Reifen mit einem A haben hier die größte Sicherheit und den kleinsten Bremsweg, Reifen mit einem E haben einen besonders langen Bremsweg.
Richtige Reifengröße ermitteln: So geht’s
- Werfen Sie einen Blick in die Zulassungsbescheinigung Ihres Autos.
- Schauen Sie auch in das CoC-Dokument
- Fotografieren Sie bei Neuwagen den Reifen, um sich zukünftig orientieren zu können.
- Lassen Sie bei gerade gekauften Gebrauchtwagen die richtigen Reifen in der Werkstatt überprüfen.
Warum ist die richtige Reifengröße wichtig?
- Die richtigen Reifen erhöhen den Fahrkomfort.
- Bremsweg, Bodenkontakt und damit Ihre Sicherheit werden maßgeblich durch die Reifen beeinflusst
- Reifen beeinflussen das Fahrverhalten des Autos und machen es schlechter oder besser steuerbar.
- Der Zustand der Reifen kann auch einen Einfluss auf die Versicherungsleistung im Schadenfall nehmen. Wer mit abgenutzten Reifen in einen Unfall verwickelt wird, dem wird schnell eine Mitschuld gegeben, auch wenn diese vielleicht gar nicht bestanden hat.
Häufig gestellte Fragen zu Reifenkennzeichnung
- Was bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf Autoreifen? Die Zahlen und Buchstaben auf dem Reifen geben Hinweise zu deren Alter, die korrekte Nutzung und wie sie sich auf das Fahren auswirken (zum Beispiel den Bremsweg oder den Kraftstoffverbrauch).
- Wie liest man die Reifenkennzeichnung richtig? Einige Zahlen und Werte können Sie sofort erkennen, bei anderen handelt es sich um Indexnummern, für die Sie zusätzliche Tabellen brauchen. Diese finden Sie zum Beispiel beim ADAC.
- Welche Bedeutung hat der Geschwindigkeitsindex bei Reifen? Der Geschwindigkeitsindex gibt Aufschluss darüber, wie schnell Sie mit einem Reifen fahren dürfen. Der Index ist eine Art Schlüssel für eine Tabelle, er zeigt die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht direkt auf dem Reifen an.
- Was ist der Tragfähigkeitsindex bei Reifen? Dieser Index wird auch Lastindex genannt und sagt aus, mit welchem Gewicht der Reifen maximal belastet werden darf. Wie bei allen Indexen ist auch hier eine externe Tabelle mit den genauen Werten wichtig.
- Wo finde ich die Reifenkennzeichnung? Sie finden die Reifenkennzeichnung auf der Reifenflanke, also an der Seite des Reifens.
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Zusammenfassung und Tipps für den Reifenkauf
- Wenn Sie Ihre Reifen selbst kaufen, ist das oft günstiger, als wenn Sie diese in der Werkstatt kaufen.
- Bei einem Reifenwechsel in der Werkstatt, geben Sie eine Kopie der Zulassungsbescheinigung mit den zugelassenen Reifen und das Coc-Dokument mit.
- Achten Sie beim Kauf Ihrer Reifen auf die Reifengröße, den Traglastindex und den Geschwindigkeitsindex.
- Halten Sie sich an die Angaben in der Zulassungsbescheinigung 1 und im Coc-Dokument.
- Fotografieren Sie die Reifenkennzeichnung Ihrer alten Reifen, um auf der sicheren Seite zu sein, und vergleichen Sie diese mit den neuen, bevor Sie diese kaufen.
- Wenn Sie Reifen mit abweichenden Indexwerten im Vergleich zu den bisherigen finden, informieren Sie sich beim ADAC oder einer anderen, verlässlichen Quelle, um den Index zu entschlüsseln.
- Neureifen sollten nicht älter als zwei Jahre alt sein.
- Wechseln Sie die Reifen am besten nach 6 Jahren, spätestens aber nach 10.
- Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie Ganzjahresreifen oder Winterreifen wählen sollen, hilft Ihnen unser Ratgeberartikel weiter.
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