Oldtimer – diese wertvollen Liebhaber- und Sammlerautos werden in der Regel nur im Sommer ausgeführt. Das ist auch richtig so, denn Frost, Matsch und Streusalz im Winter greifen Karosserie, Reifen und Co. schnell an. Das kann Oldtimern schnell zum Verhängnis werden. Durch ein fachgerechtes Einmotten lässt sich die Lebensdauer von Autoklassikern verlängern und ihr Wert erhalten oder sogar steigern. Wie Sie Ihr geliebtes Fahrzeug auf den Winterschlaf vorbereiten, erfahren Sie hier.
Oldtimer im Carport oder in der Garage überwintern lassen?
Generell gilt: je trockener der Ort, an dem der Oldtimer steht, desto besser. Im Idealfall lagern Sie den Autoklassiker in einer gemauerten, trockenen und beheizten Garage ein. Zusätzlich können Sie das Fahrzeug mit einer Plane abdecken, um es vor Staub zu schützen. Mit ausreichend großen Granulat-Luftentfeuchtern, die Sie im Wagen platzieren, sorgen Sie zusätzlich für ein optimales, trockenes Klima.
Haben Sie keinen geeigneten Platz für das Einmotten Ihres Oldtimers zur Verfügung, können Sie – je nachdem, wie wertvoll das Fahrzeug ist – eine Garage bzw. einen entsprechenden Abstellplatz mieten.
Sollten Sie Ihren Oldie in einem Carport überwintern lassen wollen, sollten Sie den Abstellplatz vorbereiten:
- Prüfen Sie, ob das Dach des Unterstandes dicht ist.
- Sorgen Sie für ein stabiles Fundament, auf dem das Auto sicher und trocken steht.
- Schließen Sie den Carport nach Möglichkeit an den Seiten. Sie können zum Beispiel große Planen zwischen den Tragebalken spannen oder sogar mit Brettern aus dem Baumarkt bleibende Wände schaffen.
- Wenn Sie die Möglichkeit haben, gestalten Sie den Carport so, dass Sie ihn abschließen können. Wertvolle Oldtimer sollten schließlich nicht nur wegen schlechten Wetters gut geschützt parken, sondern auch wegen Diebstahlgefahr.
Batterie ausbauen und Oldtimer aufbocken oder nicht?
Nicht nur für Oldtimer gilt: Wenn Sie ein Auto für eine längere Zeit abstellen, sollten Sie die Autobatterie immer ausbauen. Denn diese entlädt sich selbst dann, wenn alle Verbraucher ausgeschaltet sind. Außerdem können leere Batterien gefrieren und platzen, wodurch sich Säure unter der Motorhaube verteilt.
Klemmen Sie die Batterie ab und lagern Sie sie separat an einem kühlen, trockenen Ort. Wenn Sie sie auch noch an ein sogenanntes Erhaltungsladegerät anschließen, beugen Sie sogar einer Entladung vor.
Bei der Frage “Oldtimer aufbocken oder nicht?” ist die Fahrzeugmechanik entscheidend. Sind in dem Auto noch Blattfedern verbaut, macht ein Aufbocken Sinn. Bei einem moderneren Fahrgestell beugen Sie Standplatten besser durch einen erhöhten Luftdruck in den Reifen vor.
In der Regel machen Sie nichts falsch, wenn Sie das Auto so aufbocken, dass noch etwas Druck auf den Reifen lastet. So hängen Federn und Co. nicht durch.
Die häufigsten Fehler beim Einmotten von Oldtimern
- Noch unerfahrene Oldtimer-Besitzer denken vielleicht, dass es eine gute Idee ist, Ihr Fahrzeug direkt vor dem Winterschlaf noch einmal gründlich zu waschen. Doch das kann u.a. Bremsscheiben und Trommeln zum Verhängnis werden. Denn Wasser in den Zwischenräumen, das sonst bei der nächsten Fahrt abfließen könnte, sammelt sich und kann Rost und durch Gefrieren sogar Risse verursachen.
- Nicht nur wegen des Restwassers sollten Sie Ihr Oldtimer vor dem Einmotten noch auf eine etwas längere Fahrt (ca. eine halbe Stunde) ausführen. Auch dem Motor tut es gut, wenn er warm abgestellt wird. Denn beim Verbrennen des Kraftstoffes wird Wasser produziert, das Zeit braucht, um abzufließen. Ansonsten bleibt es im Auspuff und Co. hängen und begünstigt Rost.
- Aus demselben Grund sollten Sie Ihren Oldtimer nicht mitten im Winter einfach aus dem Schlaf reißen, nur um zu testen, ob der Motor noch anspringt. Selbst beim kurzen Kaltstart entsteht unerwünschtes Kondenswasser. Wenn Sie unbedingt wissen wollen, ob das Fahrzeug noch anspringt, starten Sie den Motor nicht nur kurz, sondern bewegen Sie das Auto auch auf einer längeren Strecke, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Autoklassiker sind aufgrund der verbauten Materialien und Mechaniken häufig viel empfindlicher als moderne Autos. Deshalb benötigen Sie eine Extra-Pflege und sollten beim Überwintern besonders vor Feuchtigkeit gut geschützt werden.