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Wenn Ihr Auto nicht mehr durch den TÜV kommt und die Reparaturkosten den Wert des Fahrzeugs übersteigen, wird es Zeit, darüber nachzudenken, Ihr Auto zu entsorgen. Auch wenn das sicher nach all den gemeinsamen Jahren schwerfällt – wenn der finanzielle Aufwand zu hoch wird und das Auto ohne große Investitionen nicht mehr verkehrssicher ist, stellt sich die Frage: Wie das Auto verschrotten lassen?
Was sollte man beim Auto verschrotten lassen vermeiden und warum?
Wenn Ihr altes Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig oder verkehrssicher ist, wird eine ordnungsgemäße Entsorgung unerlässlich.
Schon seit dem 1. Januar 2015 schreibt § 5 Absatz 1 der Altfahrzeugverordnung vor, dass mindestens 95 % des Gesamtgewichts eines Autos entsorgt und davon mindestens 85 % wiederverwertet werden müssen. Hersteller stehen daher in der Pflicht, dass der Großteil aller Bauteile zum Recycling geeignet ist, wohingegen sich Verwertungsbetriebe darum kümmern, diese durch die Wiederverwertung zurück in den Rohstoffkreislauf zu führen und die restlichen gefährlichen Bauteile und Schadstoffe fachgerecht zu entsorgen.
Vor allem Rohstoffe wie Stahl, Kupfer, Leicht- und Edelmetalle, Glas und Kunststoffe sind wertvolle Ressourcen, die es gilt, bei der Altfahrzeugverwertung auszusortieren, was dem Umweltschutz zugutekommt.
Wichtig ist, dass Sie Ihr altes Auto zum Entsorgen nicht einfach auf öffentlichen Parkplätzen oder Straßen abstellen. Neben dem Punkt, dass Sie das Risiko eingehen, der Umwelt zu schaden, stellt dies auch eine Verkehrsbehinderung dar und wird mit einem Bußgeld von 60 € und einem Punkt in Flensburg bestraft. Noch gravierender ist es, wenn die Entsorgung als illegale Abfallbeseitigung angesehen wird, was zu Strafen von mindestens 4.000 € führen kann.
Um solche rechtlichen und finanziellen Folgen zu vermeiden, sollten Sie Ihr Fahrzeug einem zertifizierten Entsorgungsbetrieb übergeben. Ein Fachbetrieb sorgt dafür, dass Ihr Auto umweltgerecht und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben recycelt wird. Auch lohnt es sich, beim Hersteller selbst bezüglich der Verschrottung Ihres Pkws nachzufragen.
Wichtig zu wissen:
Ein Auto verschrotten dürfen nur zertifizierte Annahmestellen, Demontagebetriebe oder die jeweiligen Hersteller. Zulässige Rücknahmestellen können auch Kfz-Werkstätten und Meisterbetriebe mit dem blauen Kfz-Meister-Siegel sein.
Checkliste zur Entsorgung eines Autos
- Informieren Sie sich zunächst, wie hoch die Ankaufsprämie diverser Entsorgungsbetriebe ausfällt.
- Welche Services bieten die verschiedenen Schrotthändler an? (Abschleppen, Kfz-Abmeldung)
- Prüfen Sie, ob die Händler zertifiziert sind.
- Wählen Sie einen Dienstleister aus und vereinbaren Sie einen Preis für Ihren Altwagen. Verfügt das Auto über wertvolle, kürzlich verbaute Teile, bietet es Ihnen eine gute Grundlage für eine Preisverhandlung.
- Vereinbaren Sie mit dem Händler Ihrer Wahl einen Ort und einen Zeitpunkt, an dem das Fahrzeug abgeholt wird.
- Wenn Sie die Abmeldung Ihres Autos nicht dem Entsorgungsbetrieb überlassen wollen, gehen Sie mit folgenden Dokumenten zum Straßenverkehrsamt, um Ihr Fahrzeug abzumelden:
- Kennzeichen
- Fahrzeugschein
- Fahrzeugbrief
- Zulassungsbescheinigung Teil I und II
- Personalausweis
- Um die Kfz-Versicherung müssen Sie sich nicht kümmern. Ihr Versicherer wird automatisch über die Abmeldung informiert.
- Prüfen Sie, ob sich eventuell noch Gegenstände im Fahrzeug befinden, die Sie behalten wollen. Bei der Suche nach vergessenen Dingen werden folgende Ecken gern vergessen:
- das Handschuhfach
- der CD- und Kassetten-Spieler
- hinter der Sonnenblende
- unter den Sitzen
- in den Türablagen
- in den Schlitzen und Taschen der Autositze
- in den Seitentaschen, Netzen und Boxen im Kofferraum.
- Übergeben Sie das Fahrzeug dem Schrotthändler und bestehen Sie darauf, dass dieser Ihnen vor dem Abtransport einen Verwertungsnachweis ausstellt. Bewahren Sie dieses Dokument gut auf.
Ihre Möglichkeiten zur Auto-Entsorgung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihr altes Auto loswerden können. Für die Entsorgung kommen grundsätzlich zwei Arten infrage: entweder ein zertifizierter Verwertungsbetrieb oder der Hersteller selbst.
Verwertungsbetrieb
Ein zertifizierter Verwertungsbetrieb ist auf eine umweltgerechte Entsorgung Ihres Autos spezialisiert und gewährleistet, dass beim Verwerten und Verschrotten alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Ein weiterer Vorteil solcher Annahmestellen ist, dass viele davon weitere Leistungen wie z. B. einen Abholservice anbieten, der Ihr Fahrzeug direkt bei Ihnen abholt. Achten Sie jedoch darauf, ob für diesen Service zusätzliche Gebühren anfallen. Auch die eigentliche Verwertung des Fahrzeugs kann Kosten verursachen, daher ist es ratsam, dass Sie sich vor dem Auto entsorgen über die Konditionen informieren.
Es geht aber auch anders, denn ein zertifizierter Verwertungsbetrieb ist insbesondere dann sinnvoll, wenn noch verwertbare Teile oder ein Restwert vorhanden sind. Abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Zustand besonders gefragter Bauteile und dem Alter des Fahrzeugs erhalten Sie eventuell sogar einen Erlös, wenn Sie sich für die Pkw-Verwertung entscheiden. Natürlich spielt auch Ihr Verhandlungsgeschick dabei eine Rolle.
Um Ihr Auto in der Nähe entsorgen zu lassen, finden Sie Anbieter auf Plattformen wie GESA.
Entsorgung durch den Hersteller
Eine weitere Option, Ihr altes Auto entsorgen zu lassen, ist die Rückgabe an den Hersteller selbst. Laut der europäischen Altfahrzeug-Verordnung sind Autohersteller verpflichtet, ihre Fahrzeuge kostenlos zurückzunehmen und umweltgerecht zu entsorgen. Dies geschieht über autorisierte Rücknahmestellen, in der Regel geprüfte Demontagebetriebe. Diese Rücknahmeverpflichtung betrifft allerdings nur Fahrzeuge dieser Klassen:
- M1 (Personenkraftwagen mit maximal acht Sitzplätzen zusätzlich zum Fahrersitz)
- N1 (Transportfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen)
- Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung innerhalb der EU (mindestens vier Wochen in der EU zugelassen)
Nicht eingeschlossen sind Oldtimer, Wohnwagen und Fahrzeuge, bei denen wesentliche Teile wie der Antrieb, Karosserieteile, Fahrwerk, Katalysator oder Steuergeräte entfernt wurden. In solchen Fällen kann der Hersteller eine Entsorgungsgebühr verlangen.
Sollte Ihr Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig sein, müssen Sie die Kosten für das Abschleppen zum Hersteller oder zur Rücknahmestelle selbst tragen. Ist das Auto noch fahrbereit, können Sie es selbst zur nächsten Rücknahmestelle fahren.
In Deutschland sollte eine solche Stelle maximal 50 Kilometer von Ihrem Wohnort entfernt sein. Um diese Nähe zu gewährleisten, arbeiten zertifizierte Rücknahmestellen daher eng mit erwähnten autorisierten Demontagebetrieben zusammen, die das Fahrzeug im Auftrag des Herstellers annehmen und fachgerecht verwerten.
Wo sich die nächste Rückgabestelle zum Auto entsorgen in der Nähe des jeweiligen Händlers befindet, erfahren Sie am einfachsten über eine Internetrecherche oder einen Anruf.
Beachten Sie:
Damit ein Händler Ihr Fahrzeug zurücknimmt, dürfen wesentliche Bauteile wie Antrieb, Fahrwerk, Katalysator oder Elektronik nicht fehlen. Außerdem muss der Fahrzeugbrief vorhanden sein und im Auto sollten sich keine Abfälle befinden.
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Kosten beim Auto entsorgen – was kommt auf mich zu?
Das Auto verschrotten lassen kann Geld kosten. Ob und wie hoch die Gebühren sind, variiert je nach Verwertungsbetrieb. In vielen Fällen berechnen zertifizierte Betriebe Kosten für das Auto entsorgen von etwa 100 €. Lassen Sie Ihr Auto abholen und entsorgen, kommen zusätzliche Kosten von ebenfalls rund 100 € dazu. Denken Sie auch daran, dass für das Abmelden Ihres Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle etwa 10 € anfallen. Daher ist es sinnvoll, sich vorher bei verschiedenen Betrieben über die genauen Kosten zu informieren.
Lassen Sie Ihr Auto von Ihrem Markenhändler entsorgen, ist das, wie bereits erwähnt, kostenlos. Diese übernehmen die Entsorgungskosten für Sie, doch für zusätzliche Services wie die Abholung des Fahrzeugs oder die Abmeldung bei der Zulassungsstelle könnten dennoch Gebühren anfallen.
Manche Entsorgungsbetriebe oder Recyclinghöfe bieten ebenso eine kostenlose Verschrottung an oder zahlen Ihnen, je nach aktuellem Auto-Schrottpreis, eine geringe Auszahlung, wenn bestimmte Teile des Fahrzeugs noch verwendbar sind. Insbesondere bei wertvollen oder gefragten Fahrzeugteilen wie Turbolader, Zylinderkopf oder Motor-Getriebe-Block, kann es lohnend sein, diese separat zu verkaufen. So können Sie im besten Fall noch einen kleinen Gewinn erzielen, wenn Sie Ihr Auto entsorgen.
Was gibt es bei der Entsorgung von E-Autos zu beachten?
Die Entsorgung von Elektrofahrzeugen unterliegt strengen gesetzlichen Bestimmungen, ähnlich wie bei Autos mit Verbrennungsmotor. Es gelten jedoch zusätzliche Vorschriften, die speziell für die verbauten Lithium-Ionen-Batterien relevant sind.
Die Batterien dürfen nicht wie herkömmliche Autoteile behandelt werden, da sie unter das Batteriegesetz fallen. Das Gesetz verbietet es, Altbatterien zu verbrennen oder auf Deponien zu entsorgen. Aufgrund ihres hohen Gefährdungspotenzials müssen Antriebsbatterien als Gefahrgut transportiert werden. Ferner enthalten die Akkus wertvolle Materialien, die nicht einfach verschrottet, sondern sinnvoll recycelt werden müssen.
Wenn Sie also Ihr E-Auto entsorgen lassen wollen, holen Sie sich genaue Informationen bei Ihrem Fahrzeughersteller oder spezialisierten Recyclinganlagen für Elektrofahrzeuge ein.
Bei der Pkw-Verwertung an die Abmeldung des Kfz denken
Wenn Sie Ihr Auto verschrotten lassen möchten, ist eine ordnungsgemäße Abmeldung Ihres Fahrzeugs unerlässlich. Es ist wichtig, bereits im Voraus zu klären, wer für die Abmeldung zuständig ist, und ob eine eventuelle Ummeldung erforderlich sein könnte.
In der Regel erfolgt die Abmeldung bei der Zulassungsbehörde des Straßenverkehrsamtes, bei der Sie Ihr Fahrzeug ursprünglich angemeldet haben.
In vielen Fällen bietet der Verwertungsbetrieb oder der Hersteller an, die Abmeldung des Fahrzeugs für Sie zu übernehmen. Dabei sollten Sie jedoch beachten, ob für diesen Service zusätzliche Kosten entstehen. Lassen Sie sich vom Entsorgungsbetrieb auf jeden Fall den Verwertungsnachweis aushändigen.
Um Ihr Fahrzeug selbst bei der Zulassungsbehörde abzumelden, benötigen Sie nachfolgende Unterlagen:
- den Verwertungsnachweis des Entsorgungsbetriebs,
- beide polizeilichen Kennzeichen, die Sie vorher vom Fahrzeug abschrauben müssen sowie
- Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief, die die Zulassungsbehörde benötigt, um die Abmeldung durchzuführen.
Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Dokumente bereithalten, um eine reibungslose Abmeldung Ihres Fahrzeugs zu gewährleisten.

Diese Dokumente benötigen Sie bei der Abmeldung des Autos
FAQ: Auto entsorgen
Wann ist ein Auto Schrott?
Ein Auto gilt als schrottreif, wenn es wegen schwerer Mängel keinen TÜV mehr bekommt oder die Reparaturkosten nach einem Unfall oder Motorschaden zu hoch sind. Besonders ältere Fahrzeuge haben oft Probleme bei der Hauptuntersuchung, da größere Mängel entdeckt werden. In solchen Fällen sollten Sie abwägen, ob eine Reparatur wirtschaftlich sinnvoll ist oder das Auto entsorgen die bessere Option darstellt, insbesondere wenn die Kosten den Wert des Autos übersteigen oder das Fahrzeug als Verkehrshindernis gilt.
Kann man ein Auto ohne Papiere verschrotten?
Um ein Auto verschrotten zu lassen, müssen Sie nachweisen, dass Sie dazu berechtigt sind, da das Verschrotten ohne Papiere illegal ist. Sie benötigen daher auf jeden Fall den Fahrzeugbrief. Bei Verlust der Zulassungsbescheinigung können Sie bei der Zulassungsbehörde eine eidesstattliche Erklärung abgeben.
Ist es möglich, ein Altfahrzeug zu verkaufen?
Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit, Ihr Auto an einen Händler oder eine Privatperson zu verkaufen, sofern sich ein Interessent findet. Gebrauchtwagenhändler suchen in der Regel nach Fahrzeugen, die noch halbwegs fahrbereit sind, da diese weniger Aufwand für die Instandsetzung erfordern. Manchmal können auch Bastler an Ihrem Auto interessiert sein, vor allem, wenn sie es ausschlachten möchten. Eine weitere Alternative sind Exporteure, die auch schrottreife Fahrzeuge ankaufen, da in einigen Ländern die Anforderungen an Gebrauchtwagen niedriger sind als in Deutschland. Allerdings ist zu beachten, dass die Angebote von Autoexporteuren häufig nicht sehr fair sind und der erzielte Preis meist geringer ausfällt.
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