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US-Import von Motorrädern – darauf sollten Sie achten

2 Min Wie teuer wird Ihre Traummaschine aus den Staaten?

03.08.2018
Torsten Naumann
2 Min

Motorrad-Fans kennen das: Manche Oldtimer-Traummaschine gibt es nur noch in den Staaten gebraucht zu kaufen. Zudem lockt bei schwachem Dollar der günstige Preis auch neuer US-Importmotorräder. Doch die Freude ist oft schnell vorüber, wenn den Käufern bewusst wird, welche Kosten und welcher Aufwand mit dem Import verbunden sind. Bevor also böse Überraschungen kommen: Informieren Sie sich hier vorab, ob sich ein Motorrad-Import tatsächlich lohnt und was Sie dabei beachten sollten.

Motorrad kaufen in den USA

In den USA – und auch auf US-amerikanischen Internetseiten – finden Sie viele Informationen über den Gebrauchtmarkt für Motorräder, aber auch über neue Zweiräder. Die Angebotspreise amerikanischer Händler sind grundsätzlich Nettopreise, meistens sind Nachlässe zwischen 3 und 5 Prozent möglich. Fragen Sie dann einfach nach holdbacks (Nachlässen) und rebates (Rabatten). Barzahlung ist gern gesehen und ermöglicht teilweise höhere Nachlässe.

Achten Sie in jedem Fall darauf, von einem lizensierten Händler zu kaufen. Bei Händlern, die bei dem DMV (Department of Motor Vehicles) registriert sind, sind Sie auf der sicheren Seite. Im Streitfall kann sich dann die zuständige Behörde einschalten und vermitteln.

Ebenfalls ganz wichtig: Überprüfen Sie unbedingt vorab, ob Ihr Wunschmotorrad eine Typgenehmigung (EU-ABE) hat. Das sehen Sie auf dem Typschild am Hauptrahmen der Maschine. Liegt diese Typgenehmigung nicht vor, muss die Maschine vor der Zulassung in Deutschland umgerüstet werden. Je nachdem, wie umfangreich diese Nachrüstung ausfällt, kann das ziemlich teuer werden. Allein die Einzelprüfung aller relevanten Punkte kostet ca. 3.000 Euro – zuzüglich etwaiger Umbauten.

Tipps für die Verschiffung von importierten Motorrädern

Den Transport für Ihr Motorrad sollten Sie so weit wie möglich im Voraus planen, am besten schon aus Deutschland. Die Verschiffung kann bis zu acht Wochen dauern. Üblicherweise müssen Sie Ihr Motorrad 3 Tage vor Abfahrt des Schiffes am Hafen abgeben. Eine Verschiffung ist zwar deutlich langsamer, aber eben auch deutlich günstiger als der Import per Flugzeug. Für die Verschiffung zahlen Sie etwa 600-800 Euro, für Luftfracht zwischen 1.500 und über 2.000 Euro.

Für den Weg vom Händler zum Verschiffungshafen benötigen Sie die Entsprechung eines Überführungskennzeichens. In den USA ist das der one day permit. Am besten bitten Sie für die Erteilung den Händler um Unterstützung. Die Nummernschilder müssen Sie unter Umständen bei der deutschen Zulassungsstelle vorzeigen. Darum sollten Sie die Kennzeichen vor Verschiffung abschrauben und im Handgepäck mitnehmen – leider werden US-Kennzeichen oft als Souvenir entwendet.

Import-Tipps: Diese Unterlagen brauchen Sie

Damit Sie Ihr neuerworbenes Motorrad problemlos ausführen und nach Deutschland einführen können, benötigen Sie eine Reihe von Dokumenten:

  • Title (Fahrzeugbrief, wichtig für gebrauchte Maschinen) oder Manufacturer‘s Statement of Origin/Certificate of Origin (neue Maschinen) im Original
  • Pier Delivery Report, wenn Sie Ihr Motorrad selbst am Verladekai abgeben und nicht die Spedition damit beauftragen
  • Transportversicherung mit All Risk-Deckung (dringend empfohlen), die Sie bei der Spedition abschließen

In Deutschland: Schritte bis zur Zulassung

Ist Ihre Maschine in Deutschland angekommen, muss sie erst einmal durch den Zoll. Sie müssen die Zollgebühren sowie die Einfuhrumsatzsteuer zahlen. Die Kosten belaufen sich insgesamt meist auf ein Viertel des Nettopreises von dem Motorrad.

Der Zoll stellt Ihnen eine Zollunbedenklichkeitsbescheinigung aus, die Sie für die Zulassung benötigen. Haben Sie ein gebrauchtes Motorrad erworben, müssen Sie mit einer Auskunft aus dem zentralen Fahrzeugregister des Kraftfahrt-Bundesamts nachweisen, dass das Fahrzeug in Deutschland nicht gestohlen gemeldet ist.

Für den Weg zur Prüfstelle bzw. zur Zulassungsstelle brauchen Sie nun normalerweise ein Kurzzeitkennzeichen. Dafür ist – wie für das normale Kennzeichen – eine eVB-Nummer von der Versicherung Ihrer Wahl nötig.

Ist Ihr Motorrad für den deutschen Verkehr gerüstet, stehen einer Zulassung und unbegrenztem Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Gut versichert, auch auf zwei Rädern

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