Eine leere Autobatterie ist vor allem bei älteren Fahrzeugen und im Winter eine der häufigsten Pannenursachen. Zum Glück lässt sich diese Panne schnell beheben, denn eine leere Batterie kann mittels eines Starthilfekabels und der Hilfe eines anderen Fahrzeugs schnell wieder aufgeladen werden. Dabei sind jedoch einige Punkte zu beachten, denn Fehler beim Überbrücken einer Autobatterie können durchaus zu Schäden führen. Wie sich ein Auto überbrücken lässt und welche wichtigen Hinweise es dabei zu beachten gilt, erfahren Sie in der folgenden Anleitung.
Auto überbrücken: Die richtige Vorbereitung
Um jemandem Starthilfe geben zu können, braucht man keine große technische Ausrüstung. Es reichen ein Starthilfekabel, oft auch Überbrückungskabel genannt, und ein Spenderfahrzeug oder eine Autobatterie. Möchte man ein Auto überbrücken ist die Reihenfolge der einzelnen Schritte von größter Wichtigkeit, schließlich möchte man Schäden an Mensch und Fahrzeug vermeiden. Vor der Durchführung der Starthilfe sollte darauf geachtet werden, dass die Batterien der beiden beteiligten Fahrzeuge eine identische Spannung haben. Diese beträgt in der Regel 12 Volt.
Zur Vorbereitung der Starthilfe sollte das Strom spendende Fahrzeug so nahe wie möglich an das Pannenfahrzeug herangefahren werden. Berühren dürfen sich die beiden Autos jedoch nicht, da ansonsten Kurzschlussgefahr besteht. Bei beiden an der Starthilfe beteiligten Fahrzeugen müssen Motor und Zündung ausgeschaltet werden. Auch der Gang muss rausgenommen und die Handbremse sollte bei beiden Autos angezogen werden. Des Weiteren ist es ratsam, zur Vorbereitung der Starthilfe sämtliche Stromverbraucher, wie beispielsweise die Klimaanlage, das Radio und das Licht, auszuschalten. Diese belasten nur unnötig die Batterie.
Anleitung: So verbinden Sie das Überbrückungskabel
Da jeglicher Kontakt mit Strom gefährlich sein kann, sollte man das Starterkabel richtig anschließen – und zwar in Ruhe und mit Bedacht. Im ersten Schritt werden mit dem roten Kabel die Pluspole der beiden Fahrzeuge miteinander verbunden. Zuerst wird das Kabel am Pluspol der Batterie des Spenderautos festgeklemmt, danach folgt das andere Ende am Pluspol des Pannenautos.

Wichtige Reihenfolge: So verbinden Sie die Starterkabel richtig
Im zweiten Schritt werden Spender- und Pannenfahrzeug mit dem schwarzen Kabel verbunden.
Es wird zunächst am Minuspol der Batterie des Spenderautos angeschlossen und anschließend am vorgegebenen Masseanschluss des Pannenfahrzeugs. Wer nicht weiß, wo er den Masseanschluss findet, sollte in der Betriebsanleitung seines Fahrzeugs nachlesen. Sofern diese nicht vorhanden ist, kann man das schwarze Kabel auch an einer freien metallischen Stelle am Motorblock anschließen. Besonders wichtig ist, dass das schwarze Kabel nicht mit der Batterie des Pannenautos verbunden wird, da ansonsten Funkenflug droht.
Achten Sie darauf, dass die Kabel von Beginn an entwirrt sind und lassen Sie die Kabel nicht einfach auf den Boden fallen – während und auch nach der Starthilfe kann sich der Strom schnell unkontrolliert entladen.
Starthilfe geben: Ablauf und Reihenfolge
Sind die beiden Fahrzeuge mit den beiden Kabeln verbunden, kann der eigentliche Teil der Starthilfe beginnen. Zuerst wird dazu der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. Danach muss kurz gewartet werden, damit sich in der leeren Batterie des Pannenfahrzeugs eine für den Start ausreichende Ladung aufgebaut hat. In der Regel reicht es, etwa zwei Minuten zu warten und dann den ersten Startversuch des Pannenautos durchzuführen.
Vor dem Start sollte die Zündung etwa 15 Sekunden angeschaltet werden, damit alle Steuergeräte hochfahren können. Ein Startversuch sollte nicht allzu lange dauern. Wenn das Pannenfahrzeug nicht nach wenigen Sekunden anspringt, muss der Startversuch unterbrochen und erst nach einer kurzen Pause von ein bis zwei Minuten wiederholt werden. Klappt die Starthilfe auch beim dritten Versuch nicht, ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen. Springt das Pannenauto hingegen an, sollte man die Motoren der beiden Fahrzeuge noch einige Minuten laufen lassen. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Batterie des Pannenfahrzeugs ausreichend auflädt.
Was tut man, wenn der Motor wieder läuft?
Sofern die Starthilfe erfolgreich war und der Motor des Pannenfahrzeugs wieder läuft, sollten im nächsten Schritt die größeren Verbraucher im Pannenauto eingeschaltet werden. Dazu zählen beispielsweise das Licht und die Klimaanlage beziehungsweise das Gebläse und die Lüftung. Dadurch kann man Spannungsspitzen vermeiden und die Bordelektronik schützen.
Anschließend kann man die Starthilfekabel von beiden Autos entfernen. Dies geschieht in umgekehrter Reihenfolge als beim Anschluss: Zunächst wird das schwarze Kabel vom Spenderauto getrennt, dann vom Pannenauto. Danach wird das rote Kabel entfernt. Nachdem das Starthilfekabel abgeklemmt ist, kann man die nicht benötigten Verbraucher wieder ausschalten. Der Motor des Pannenautos sollte währenddessen weiterlaufen. Um die Batterie wieder aufzuladen, sollte man das Pannenfahrzeug im Anschluss zur Sicherheit längere Zeit, etwa eine halbe Stunde lang, auf freier Strecke fahren. Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik sollte diese – wenn möglich – vorläufig abgeschaltet werden. Schließlich möchte man nicht an der nächsten Ampel Richtung Autobahn wieder liegenbleiben, weil die Autobatterie noch nicht weit genug aufgeladen war.
Tauchen bei der Weiterfahrt Fehlermeldungen im Fahrzeug auf, sollte sich der Fahrer fachkundige Hilfe holen. Bei erneuten Problemen mit der Autobatterie deutet das darauf hin, dass die Batterie kaputt oder zu alt ist. Auch dann sollte professioneller Rat eingeholt oder im schlimmsten Fall der Pannendienst gerufen werden. Praktisch: Mit einem Kfz-Schutzbrief ist in Windeseile Hilfe unterwegs – ohne, dass man sich vor Abschleppkosten fürchten muss.
Worauf sollte man bei einem Starthilfekabel achten?
Probleme bei der Starthilfe können nicht nur an einer falschen Durchführung liegen, sondern auch am Starthilfekabel. Das Überbrückungskabel sollte zum einen ausreichend lang sein und zum anderen einen ausreichend großen Querschnitt haben. Andernfalls besteht das Risiko, dass nicht genug Strom fließt und das Kabel überhitzt.
Der Querschnitt des Starhilfekabels hängt von der Motorleistung und dem Hubraum des Pannenfahrzeugs ab. Je mehr Leistung und Hubraum, desto größer der Querschnitt. Ein Starhilfekabel sollte einen Querschnitt von mindestens 15 Quadratmillimeter haben. Hat das liegengebliebene Auto einen größeren Hubraum, also über 2,5 Liter, sollte man sogar ein Kabel mit einem Durchmesser von 25 Quadratmillimeter verwenden. Da Dieselmotoren zum Starten mehr Strom als Benzinmotoren benötigen, sollte man auch bei der Starthilfe für einen Diesel ein Kabel mit einem größeren Querschnitt verwenden.
Empfehlenswert sind Starthilfekabel, die der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass ein Überbrückungskabel gut biegsam ist. Das Kabel kommt schließlich vorwiegend im Winter zum Einsatz, wo es bei niedrigen Temperaturen schnell verhärten kann.
E-Auto überbrücken: So geht‘s
Diejenigen, die den Verbrennern den Rücken gekehrt haben, fragen sich vermutlich: Wie gibt man Starthilfe für ein Elektroauto? Kann man ein solches Auto richtig überbrücken oder sollte man sofort den Pannendienst rufen? Die Antwort lautet: Ja, auch die Autobatterie eines Stromers kann grundsätzlich überbrückt werden. Muckt die Batterie des Fahrzeugs nach einer bitterkalten Nacht auf dem Parkplatz auf, kann also mit einfachen Mitteln nachgeholfen werden.
Neben der Hochvoltbatterie verfügt ein E-Auto außerdem über eine 12-Volt-Batterie, welche unter anderem für das Starten des Fahrzeugs benötigt wird. Über diese kann mit einem Verbrenner Starthilfe gegeben werden – hierbei gelten grundsätzlich dieselben Regeln wie bei der oben beschriebenen Autoüberbrückung zwischen zwei klassischen Fahrzeugen. Natürlich hilft auch hier der Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs oder im Zweifel ein Anruf bei der Pannenhilfe.
Zwar kann ein Diesel oder Benziner ein E-Auto überbrücken – doch von der Starthilfe eines E-Autos für einen Verbrenner wird generell abgeraten. In der Theorie kann das Überbrücken eines Verbrenners durch einen Stromer zwar funktionieren, doch aufgrund der komplexen Technik und Sicherungsvorgänge könnte die Elektronik des Stromers in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesem Grund raten die meisten E-Autohersteller von dieser Vorgehensweise ab.
Auto richtig überbrücken: Die wichtigsten Hinweise zusammengefasst
Sofern die Starthilfe gemäß der vorliegenden Anleitung durchgeführt wird, sind Schäden an den beiden beteiligten Fahrzeugen nahezu ausgeschlossen. Um die Batterie sicher zu überbrücken ist es jedoch wichtig, dass die folgenden Punkte beachtet werden:
- Bereich sichern: Wer mit leerer Batterie am Straßenrand einer vielbefahrenen Straße liegen geblieben ist, sollte den Bereich mit Warndreieck und Warnweste bestmöglich kenntlichmachen und absichern. Das Spenderfahrzeug sollte den Verkehr nicht behindern und nach Möglichkeit die Warnblinkanlage betätigen.
- Vorbereitung: Bevor es losgeht, sollten Motor und Zündung beider Fahrzeuge ausgeschaltet, der Leerlauf eingelegt und die Handbremse angezogen werden.
- Bedienungsanleitung prüfen: Bei Unsicherheiten ist es ratsam, einen Blick in das Bedienungshandbuch des Spender- beziehungsweise Pannenfahrzeugs zu werfen.
- Starker Spender: Die Batterie des Spenderautos darf nicht geschwächt sein.
- Identische Spannung: Die Autobatterien beider Fahrzeuge müssen die gleiche Spannung besitzen.
- Sicherheitsabstand: Die beiden Fahrzeuge dürfen bei der Starthilfe keinen Kontakt zueinander haben, da ansonsten die Gefahr eines Kurzschlusses besteht.
- Kein Kabelsalat: Starterkabel ist nicht gleich Starterkabel – Leistung und Hubraum des Pannenfahrzeugs beeinflussen den benötigten Querschnitt des Kabels. Deshalb sollte vor Beginn der Starthilfe geprüft werden, ob beispielsweise 15 Quadratmillimeter oder 25 Quadratmillimeter notwendig sind.
- Reihenfolge beachten: Beim Anklemmen der Starthilfekabel verbindet im ersten Schritt das rote Kabel die Pluspole von Spender- und Pannenauto. Im zweiten Schritt wird mit dem schwarzen Kabel der Minuspol des Spenderautos mit dem vorgegebenen Massepunkt des Pannenautos verbunden. Außerdem sollten die Kabel nie gleichzeitig angeklemmt werden. Das Trennen der Kabel erfolgt nach der Starthilfe in umgekehrter Reihenfolge.
- Massepunkt statt Minuspol: Das schwarze Kabel muss am Pannenauto unbedingt an einem Massepunkt im Motorraum befestigt werden und keinesfalls am Minuspol der Batterie. Bei nicht korrekter Befestigung des schwarzen Kabels droht eine Knallgasexplosion in der Autobatterie, bei der Säure aus der Batterie herausgeschleudert werden kann.
- Drei Startversuche: Nachdem das Spenderauto die leere Batterie für einige Zeit aufgeladen hat, kann man versuchen zu starten. Die einzelnen Startversuche dürfen nicht zu lange dauern, maximal 15 Sekunden sollten hierbei nicht überschritten werden. Auch die Zahl der Startversuche sollte man auf drei begrenzen. Zwischen den Startversuchen sollte eine Pause von ein bis zwei Minuten liegen.
Ganz gleich, ob man die eigene Batterie überbrücken oder jemand anderem helfen möchte: Richtig Starthilfe zu geben ist mit einer guten Anleitung gar nicht so kompliziert. Wenn sich das Auto einmal nicht fremdstarten lässt, möchte man sich jedoch gut versichert wissen – schließlich hilft beispielsweise ein Kfz-Schutzbrief bei einer Autopanne schnell und unkompliziert.
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