Home > ratgeber > Moped-Führerschein mit 15 – das müssen Sie wissen

Moped-Führerschein mit 15 – das müssen Sie wissen

2 Min Der Moped-Führerschein ab 15 verspricht Jugendlichen mehr Flexibilität und Eigenständigkeit.

28.12.2019
Torsten Naumann
2 Min

Für viele Jugendliche ist der “Rollerführerschein” der erste Schritt in Richtung Freiheit und Erwachsenendasein: Endlich ist man selbst mobil! Doch auch verkehrspolitisch macht es Sinn, wenn Jugendliche frühzeitig motorisiert werden. Aus diesem Grund wurde vom Gesetzgeber gerade erst die Altersgrenze für den Moped-Führerschein abgesenkt. Wer darf nun ein Moped fahren und mit welchen Kosten muss man für den Führerschein rechnen?

Neue Gesetzeslage: Absenkung von 16 Jahre auf 15 Jahre verabschiedet

Nun ist der Weg frei für den Moped-Führerschein mit 15 – das Bundeskabinett hatte den Vorstoß aus dem Verkehrsministerium bereits beschlossen, nun hat auch der Bundestag zugestimmt. Demnach dürfen Jugendliche jetzt bereits ein Jahr früher den Führerschein der Klasse AM erwerben. Mit diesem Führerschein dürfen Roller und Kleinkrafträder bis 50 ccm Hubraum und mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h gefahren werden.

Ganz unerwartet geschieht diese Änderung nicht. Bereits seit 2013 lief ein Versuch z. B. in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, in denen Jugendlichen diese Möglichkeit angeboten wurde. Aufgrund der durchweg positiven Ergebnisse entschied das Verkehrsministerium eine Gesetzesänderung zu initiieren. Hintergrund des Vorstoßes war es, dass Jugendliche aus dem ländlichen Raum früher mobiler sein sollen, um die Strecke zur Schule oder zur Ausbildungsstätte zu bewältigen.

Allerdings: Es handelt sich nur um eine Möglichkeit, die der Bund einräumt – die Absenkung der Altersgrenze ist für die Länder nicht verbindlich. Ob diese Änderung in allen Bundesländern umgesetzt wird, bleibt also einstweilen offen. Als sicher gilt, dass in die östlichen Bundesländer die ohnehin bereits probeweise umgesetzte Regelung beibehalten werden. Auch Nordrhein-Westfalen hat angekündigt, die Altersgrenze herabzusetzen. Zu beachten ist allerdings auch, dass das Moped nur in den Bundesländern gefahren werden darf, in denen diese Regelungen gelten.

Wann darf man ein Moped fahren?

Ein Moped darf man grundsätzlich nur dann fahren, wenn man eine entsprechende Fahrerlaubnis hat. Das ist der schon erwähnte Moped-Führerschein, der offiziell die Bezeichnung “Klasse AM” trägt. Umgangssprachlich wird er oft auch als Rollerführerschein bezeichnet. Übrigens darf man mit dem Klasse AM-Führerschein nicht nur Mopeds, sondern z. B. auch Quads oder Fahrräder mit Hilfsmotor fahren.

Wer vor dem 1. April 1965 geboren ist, darf die entsprechenden Fahrzeuge auch ohne separate Fahrerlaubnis fahren. Das gilt auch, wenn sonst keine Fahrerlaubnis vorhanden ist. Der Moped-Fahrer muss lediglich seinen Ausweis mit sich führen, damit er im Falle einer Kontrolle sein Alter nachweisen kann.

Wieviel kostet ein Moped-Führerschein?

Der Führerschein selbst ist nicht besonders teuer – jedenfalls nicht im Vergleich zum Autoführerschein, der in der Regel mehr als 2000 Euro kostet. Eine genaue Preisauskunft ist leider schwer möglich, da die Kosten je nach Fahrschule teilweise stark variieren und vom “Talent” des Kandidaten abhängen. Im Schnitt sollten Sie mit 500 € bis 800 € rechnen.

Die Kosten setzen sich aus den Prüfgebühren, den Kosten für die theoretische Ausbildung und denen für die Praxisstunden zusammen. Eine Praxisstunde kostet im Schnitt etwa 30-50 €.

Zu bedenken ist natürlich auch, dass im Falle des Nicht-Bestehens der Prüfung erneut die Prüfungsgebühr anfällt und in der Regel auch weitere Praxisstunden oder Theorieunterricht nötig werden.

Neben dem Führerschein selbst muss auch das Moped angeschafft werden – und es fallen zusätzliche Kosten für Treibstoff und Reparaturen, aber auch für Steuer und Versicherung an.

Fazit: Mehr Mobilität gerade auf dem Land mit dem Moped-Führerschein ab 15

Gerade für ländliche Regionen ist die Absenkung der Altersgrenze sicherlich eine sinnvolle Entscheidung. Hier machen geringe Taktfrequenzen der Busse und fehlende Direktverbindungen die oft sehr langen Wege zur Schule oder zur ersten Arbeitsstelle für Jugendliche zur Qual. Daher scheint der Moped-Führerschein mit 15 in eine richtige Richtung zu gehen, um Menschen vor allem im ländlichen Raum die aktive Teilhabe an der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Gut versichert, auch auf zwei Rädern

Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Die besten Motorrad-Gadgets
Ratgeber Motorrad-Versicherung

Motorrad-Gadgets: Welches Zubehör ist sinnvoll?

26/03/2024 Lena Eichwald
4 min
Motorradtransport mit dem Anhänger oder Transporter
Ratgeber Motorrad-Versicherung

Motorradtransport – vom Anhänger bis zum Transporter

27/02/2024 Lena Eichwald
7 min
Unterschiede von Leichtkrafträdern und Kleinkrafträdern
Ratgeber Motorrad-Versicherung

Mofas & Co.: Unterschiede von Kleinkrafträdern und Leichtkrafträdern

14/02/2024 Lena Eichwald
6 min

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden – mit unserem kostenlosen Newsletter!

436482~|verti-ico~|nav-email-64~|

Jetzt einfach und schnell den Newsletter abonnieren: